Bayernhafen: Gesunkene Umschlagszahlen im Jahr 2023

An seinen sechs Standorten schlug Bayernhafen im vergangenen Jahr 8,23 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn und damit 92 Prozent der Vorjahrestonnage um. Geschäftsführer Joachim Zimmermann betont die wichtige Bedeutung der Schnittstelle Hafen.

Sechs Standorte gehören zu Bayernhafen, darunter auch Regensburg. Im vergangenen Jahr habe sich die wirtschaftliche und konjunkturelle Entwicklung in den Umschlagszahlen bemerkbar gemacht. (Foto: Bayernhafen / M.Ziegler)
Sechs Standorte gehören zu Bayernhafen, darunter auch Regensburg. Im vergangenen Jahr habe sich die wirtschaftliche und konjunkturelle Entwicklung in den Umschlagszahlen bemerkbar gemacht. (Foto: Bayernhafen / M.Ziegler)
Anna Barbara Brüggmann

Der Bayernhafen legte die Ergebnisse für das Jahr 2023 vor: Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Energiewende und die spürbar abgekühlte Konjunktur hätten sich auch in den Umschlagszahlen im Hafen widergespiegelt.

Das Jahr 2023

An den sechs Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau wurden 8,23 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen – es handle sich um 92 Prozent der Tonnage des Vorjahres. Rund 476.000 Lkw-Fahrten sind dem Hafenbetreiber zufolge 2023 durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die Verkehrsträger Schiff und Bahn eingespart worden.

Im Bahngüterumschlag sei mit 6,025 Millionen Tonnen im Jahr 2023 ein Rückgang von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Der Schiffsgüterumschlag betrug 2,21 Millionen Tonnen - 8,8 Prozent weniger als 2022.

Im Kombinierten Verkehr wurden über alle Standorte 452.599 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen und somit 11,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr zählen dazu dem Unternehmen zufolge Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr.

An den Bayernhafen-Standorten sind mehr als 400 Unternehmen ansässig, so die Angaben. Per Schiff und Bahn werden beispielsweise Agrargüter, Baustoffe, Metalle, Nahrungsmittel, Brennstoffe, Recyclinggüter, Mineralien und Industriegüter wie Maschinen und Automotivteile sowie Schwergut transportiert.

„Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an“, so Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „im Hinblick auf Klimaschutz und Verkehrswende wird die Schnittstelle Hafen aber noch wichtiger werden. Für das Gelingen der Energiewende, einer verstärkten Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Schwerguttransporten spielen Binnenhäfen eine entscheidende Rolle.“

Voraussetzung bleibe Zimmermann zufolge eine funktionierende Infrastruktur, die eine effiziente Kombination von Schiff, Bahn und Lkw in der Logistikkette ermöglicht.

Investitionen

Den Angaben gemäß stieß Bayernhafen über alle Standorte sowie über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in seine Hafeninfrastruktur von rund 27 Miliionen Euro an.

„Mit unseren langfristig angelegten Investitionen in die trimodale Hafeninfrastruktur leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende“, erklärte Zimmermann, und fügte hinzu: „Auch unsere Hafenkunden nutzen diese Phase und investieren weiter an den Standorten und in neue Verbindungen.“

Entscheidend für die zukünftige Verkehrsverlagerung sei es aber, „den riesigen Nachholbedarf bei der Modernisierung der Infrastruktur in Deutschland sei es im Schienennetz oder bei Schleusen und Brücken aufzuholen“. Benötigt würden dem Bayernhafen-Geschäftsführer nach stabile Rahmenbedingungen, deutlich schnellere Genehmigungsprozesse und ein Schutz der Hafeninfrastruktur.

Ausblick auf 2024

Für April 2024 ist der Start einer neuen täglichen Bahnverbindung von Regensburg nach Lébény in Ungarn geplant. Bei der Verladung von Lkw-Trailern auf die Bahn soll die von der Helrom GmbH entwickelte Technologie zur horizontalen Verladung ohne Kran oder Reachstacker zum Einsatz kommen. Zu diesem Zwecke investiert Bayernhafen eigenen Angaben gemäß in die Modifizierung des Trailerports, eines Terminals speziell für Wechselbrücken und Sattelauflieger.

Zudem investiert das Recycling-Unternehmen Durmin nach der Anmietung einer Fläche am Kai 1 in Nürnberg in verschiedene Aufbereitungsanlagen für mineralische und nichtmineralische Abfälle und Produkte. Und im Hafen Regensburg errichtet die Horst Pöppel Spedition eine neue Multi- User-Logistikanlage, deren Fertigstellung für das 3. Quartal 2024 geplant sei.

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