Bayernhafen: Anstieg beim Kombinierten Verkehr

Im Geschäftsjahr 2021 schlug das Unternehmen über seine sechs Standorte insgesamt 9,15 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn um – ein Plus von 4,6 Prozent. 

Neben Passau (im Bild) zählen auch Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth und Regensburg zu den Bayernhafen-Standorten. (Foto: Bayernhafen)
Neben Passau (im Bild) zählen auch Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth und Regensburg zu den Bayernhafen-Standorten. (Foto: Bayernhafen)
Nadine Bradl
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Therese Meitinger)

Bayernhafen mit Hauptsitz in Regensburg hat sich auf die Fahnen geschrieben, Gütermengen zu bündeln und Langstreckenverkehre mit der passenden Infrastruktur weg von der Straße auf die Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn zu verlegen. Im Geschäftsjahr 2021 schlug das Unternehmen nach Eigenangaben über seine sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau insgesamt 9,15 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn um – ein Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspreche rund 535.000 eingesparten Lkw-Fahrten, so eine Pressemitteilung vom 10. März.

Der Bahngüterumschlag 2021 betrug demnach rund 6,4 Millionen Tonnen, das ist ein Zuwachs von 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Schiffsgüterumschlag betrug Bayernhafen zufolge 2,755 Millionen Tonnen, also 12,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Maßgeblich für diese Entwicklung sei, dass aufgrund der im Mehrjahresvergleich guten Wasserstände der Donau kaum Leichterungen (Umschlag Schiff-Schiff) bei überregionalen Schiffstransporten in den beiden Donauhäfen Regensburg und Passau erforderlich gewesen seien, gab das Unternehmen an. Per Schiff und Bahn werden Bayernhafen zufolge zum Beispiel Agrargüter, Baustoffe, Nahrungsmittel, Brennstoffe, Recyclinggüter, Mineralien und Industriegüter wie Maschinen und Automotivteile sowie Schwergut wie Trafos transportiert.

Kombinierter Verkehr soll weiter gestärkt werden

Ein deutliches Plus gab es nach Unternehmensangaben beim Kombinierten Verkehr, der im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent zulegte. 2021 wurden demnach über alle Bayernhafen-Standorte 492.726 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehörten dazu zunehmend Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr - ein Segment mit weiterem Wachstumspotenzial, heißt es vonseiten Bayernhafen. Durch die Investitionen in den Ausbau der Terminals in den Standorten Nürnberg und Regensburg werde der Kombinierte Verkehr weiter gestärkt.

„In jeder unserer Standort-Regionen sind wir Güterdrehscheibe für Import und Export und Motor der regionalen Wirtschaft. Für eine zuverlässige Versorgung der Region und einen umweltfreundlicheren Güterverkehr per Schiff und Schiene braucht es unsere Binnenhäfen mit ihrer Infrastruktur“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer Bayernhafen.

Grundlage dafür seien langfristige Investitionen in die trimodale Hafeninfrastruktur und die konzentrierte Ansiedlung von Logistikunternehmen, so Zimmermann weiter. Daher könne es nur eine klare Absage dafür geben, funktionierende Hafenflächen durch Nutzungsänderungen der Nachbarschaft einzuschränken oder Hafenflächen in größerem Stil gar anderweitig zu nutzen. Bestehende Beeinträchtigungen müssen nach Zimmermanns Dafürhalten im Sinne einer gegenseitigen Rücksichtnahme minimiert werden.

Von der neuen Bundesregierung erwarte man zur Förderung des multimodalen Verkehrs Planbarkeit und Verlässlichkeit, so der Bayernhafen-Geschäftsführer. Man brauche gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger. Neue Chancen sieht Zimmermann bei den regenerativen Energien wie durch den Transport und Lagerung von grünem Wasserstoff und synthetischen Fuels:

„Wie bei der Verkehrswende werden unsere Binnenhäfen auch bei der Energiewende in den Netzsystemen eine entscheidende Rolle spielen“, so Zimmermann.

Nicht einschätzbar ist derzeit für Bayernhafen nach Eigenangaben das Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und damit auf die Logistikbranche und die internationalen Lieferketten - sei es bei Containerverkehren, im Agrarbereich oder bei der Versorgung mit Rohstoffen für die Industrie.

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