Bahnstrecke Hamburg-Hannover: Deutsche Hafenwirtschaft fordert bedarfsgerechten Ausbau

Der Kapazitätsbedarf im Hafenhinterlandverkehr auf der Schiene wird nach Einschätzung des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe bis 2040 deutlich steigen. Um diesen Bedarf zu decken, reiche der dreigleisige Ausbau der Strecke nicht aus, heißt es in einem gemeinsamen Gutachten mit der IHK Hamburg.

Bedarfsgerechter Ausbau dringend nötig: Schiene muss den bis 2040 weiterwachsenden Seehafenhinterlandverkehr aufnehmen. (Foto: Pixabay)
Bedarfsgerechter Ausbau dringend nötig: Schiene muss den bis 2040 weiterwachsenden Seehafenhinterlandverkehr aufnehmen. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

Die Deutsche Hafenwirtschaft fordert einen zügigen und bedarfsgerechten Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover. Nur so könnten die notwendigen Kapazitäten auf der Schiene geschaffen werden, erklärte der Vizepräsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Prof. Dr. Sebastian Jürgens. Der Lobbyvertreter betont zudem die Bedeutung der Schiene für den Güterverkehr:

„Beim Ausbau der Strecke zwischen Hamburg und Hannover geht es nicht nur um den schnellen Verkehr zwischen den Metropolen. Es geht in erster Linie darum, mehr Kapazitäten für alle Verkehre zu schaffen, gerade auch für den Güterverkehr von und zu den Seehäfen. Das betrifft konkret nicht nur Hamburg, sondern auch die Seehäfen Cuxhaven, Lübeck und Kiel sowie indirekt auch Bremen/Bremerhaven.“

Schiene muss wachsenden Seehafenhinterlandverkehr aufnehmen

Jürgens unterstützt das politische Ziel, den Anteil der Schiene am gesamten Güterverkehrsaufkommen auf 25 Prozent zu erhöhen. Er geht zudem davon aus, dass der relative Anteil des Seehafenhinterlandverkehrs am gesamten Güterverkehrsaufkommen auf der Schiene in Deutschland von derzeit rund 33 Prozent auf rund 41 Prozent im Jahr 2040 steigen wird. Die Schiene müsse also sowohl den höheren Anteil am gesamten Güterverkehrsaufkommen schultern als auch den wachsenden Seehafenhinterlandverkehr aufnehmen.

Studie belegt den Bedarf

Jürgens verwies auf ein gemeinsames Gutachten mit der IHK Nord, das belege, dass drei Gleise zwischen Hamburg und Hannover dafür nicht ausreichten.

„Die Bahnanbindung ist ein wichtiger Faktor für die deutschen Seehäfen im europäischen Wettbewerb. Der schnelle und bedarfsgerechte Ausbau ist daher nicht nur aus klima- und verkehrspolitischer Perspektive dringend geboten, sondern Teil einer strategischen Wirtschafts- und Standortpolitik.“

Fridays for Future fordern Neubau

Ähnliche Forderungen wurden bereits in der vergangenen Woche von der Klimabewegung Fridays for Future erhoben. Auch sie halten einen dreispurigen Ausbau für nicht ausreichend, um die Klimaziele zu erreichen. Im Gegensatz zur deutschen Hafenwirtschaft, die einen viergleisigen Ausbau für ausreichend hält, setzen sich die Klimaschützer jedoch für einen Neubau der Strecke ein. Nur so könne die Fahrzeit im Personenverkehr zwischen Hannover und Hamburg deutlich verkürzt werden, hieß es.

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