BAG: Der Güterverkehr legt 2015 weiter zu

Der Güterverkehr erzielte 2015 ein leichtes Mengen- und Leistungswachstum. Allerdings fiel die Entwicklung bezogen auf die einzelnen Leistungsträger uneinheitlich aus.
Auch der Kombinierte Verkehr entwickelte sich im Jahr 2015 positiv. (Foto: Markus Heimbach/Kombiverkehr)
Auch der Kombinierte Verkehr entwickelte sich im Jahr 2015 positiv. (Foto: Markus Heimbach/Kombiverkehr)
Christine Harttmann

Das geht aus der verkehrsübergreifenden Marktbeobachtung hervor, die das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) aktuell im Jahresbericht 2015 veröffentlicht hat. Insgesamt positiven Mengen- und Leitungswerte nach zwischenzeitlichen Rückgängen im Jahr 2015 attestiert das BAG dem Schienengüterverkehr. Dabei war gerade dieser Sektor zwischenzeitlich vom Tarifstreit bei der Deutschen Bahn beeinträchtigt. Mit Ausnahme des grenzüberschreitenden Empfangs verbuchten alle Hauptverkehrsrelationen Zuwächse. Eine Rolle spielte hierbei, dass sich die Binnenschifffahrt während der Niedrigwasserphase teilweise auf die Bahn verlagerte. Dazu kamen Basiseffekte aus dem Vorjahr. Allerdings erhöhte sich der intermodale Wettbewerbsdruck aufgrund des vergleichsweise niedrigen Preisniveaus im gewerblichen Straßengüterverkehr.

Der Kombinierte Verkehr entwickelte sich im Jahr 2015 – insbesondere aufgrund des anhaltenden Wachstums der beförderten Sattelanhänger – ebenfalls positiv. Entgegen der allgemeinen Entwicklung verzeichnete der Marktführer im Vergleich zum Jahr 2014 zum Teil deutliche Aufkommens-und Leistungsrückgänge und verlor damit weitere Marktanteile an die nicht-bundeseigenen Eisenbahnen. Letztere bewerteten ihre Auftrags- und Beschäftigungslage entsprechend positiv. Einsparungspotentiale bei den Energiekosten sorgten für ein insgesamt konstantes bis leicht steigendes Kostenniveau. Das Preisniveau stieg leicht an. Zahlreiche Eisenbahnverkehrsunternehmen berichteten gegenüber dem Bundesamt von einer konstanten bis leicht verbesserten Ertragslage. Investitionen in den Fuhrpark ließen sich vorwiegend bei finanzkräftigeren Eisenbahnverkehrsunternehmen feststellen. Anhaltend schwierig gestaltet sich die Personalgewinnung Entsprechend verbesserte sich die Verhandlungsposition der Lokführer gegenüber ihren Arbeitgebern. Im Jahr 2015 zu beobachtende Unternehmensübernahmen erfolgten vor allem mit dem Ziel einer Ausweitung der europaweiten Eigenproduktion.

Deutlich ins Minus drehten hingegen im zweiten Halbjahr die Mengen- und Leistungswerte der Binnenschifffahrt, nachdem sie in der ersten Jahreshälfte noch Zuwächse verzeichnet hatten. Der BAG-Bericht führt das auf eine längere, stark ausgeprägte Niedrigwasserphase in der zweiten Jahreshälfte zurück, die dem Segment am Ende des Jahres den geringsten Modal Split-Anteil seit langem bescherte. Auf der Straße stiegen die mautpflichtigen Fahrleistungen deutscher Fahrzeuge um 4,4 Prozent, verloren damit aber Anteile gegenüber gebietsfremden Fahrzeugen, die um 8,5 Prozent zulegten. Daten zum gesamten Straßengüterverkehr mit deutschen und ausländischen Lastkraftfahrzeugen für das Jahr 2015 liegen seitens des BAG bislang nicht vor.

Die Umsätze im Straßengüterverkehr verharrten im Jahr 2015 nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. So spiegelte sich der leichte Anstieg der Verkehrsnachfrage nach Informationen des Bundesamtes nicht in einer positiven Entwicklung der Beförderungsentgelte wider. Ursächlich war vor allem der neuerliche Rückgang der Kraftstoffkosten. Von letzterem profitierte auch die Binnenschifffahrt. Angesichts geringerer Beladungsgrade und einem segmentübergreifenden Anstieg der Nachfrage nach Schiffsraum kam es dort während der Kleinwasserphase zu einem deutlichen Anstieg der Frachten. In Verbindung mit der Vergütung von Kleinwasserzuschlägen hatte dies – trotz rückläufiger Mengen- und Leistungswerte – deutliche Umsatzsteigerungen der deutschen Binnenschifffahrt zur Folge. Im Schienengüterverkehr spiegelte sich der Leistungszuwachs in einem Umsatzanstieg wider. Allerdings entfielen die Leistungszuwächse ausschließlich auf nicht-bundeseigene Eisenbahnen, die weitere Marktanteile hinzugewannen.

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