Auf Spree und Havel: DHL-Solarschiff transportiert 10.000tes Paket

Gut zwei Monate nach seinem Start gibt das Berliner Pilotprojekt eine erste Wasserstandsmeldung: 10.000 Pakete. Es schippert fleißig weiter und transportiert bis zu 350 Pakete am Tag.

 

Seit Oktober ist das elektrisch angetriebene Solarschiff in Berlin auf dem Wasser auf Spree und Havel unterwegs und transportiert täglich hunderte Sendungen. (Foto: Deutsche Post DHL)
Seit Oktober ist das elektrisch angetriebene Solarschiff in Berlin auf dem Wasser auf Spree und Havel unterwegs und transportiert täglich hunderte Sendungen. (Foto: Deutsche Post DHL)
Christine Harttmann

10.000 Pakete – diese erste kleine Premiere feiert Deutsche Post DHL mit seinem Solarschiff in Berlin. Das elektrisch angetriebene Boot ist seit Anfang Oktober auf Spree und Havel unterwegs und transportiert täglich bis zu 350 Sendungen vom Südhafen Spandau zum Westhafen.

Das erste seiner Art

DHL spricht vom deutschlandweit ersten Pilotprojekt dieser Art, das man zusammen mit den Partnern Berliner Hafen- und Lagergesellschaft Behala und der Reederei Solarwaterworld AG realisiere. Emissionen werden dabei keine verursacht. Das Solarschiff fahre umweltschonend und geräuschlos, teilt der Logistikkonzern mit. Sven Goerke, Leiter der Niederlassung Berlin Paket, beschreibt das Pilotprojekt als unkompliziert. Es laufe reibungslos ab und zeige, dass nachhaltiger Pakettransport auf dem Wasser ist in Berlin möglich sei.

„Derzeit prüfen wir bereits den Einsatz eines weiteren Solarschiffes auf der Spree“, so Goerke.

Die Deutsche Post DHL ist außerdem mit dem Land Berlin in Gesprächen, an den geplanten Haltepunkten des Solarschiffes entlang der Wasserstraßen Packstationen aufzustellen, um so die CO2-neutrale Zustellung weiter zu forcieren.

Neues Kapitel zur Versorung der Stadt

Auch der Berliner Senat begrüßt das Projekt. Dr. Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität, spricht von einem neuen Kapitel für die Versorgung der Stadt.

„Damit können wir ein Vorbild für die deutsche Binnenschifffahrt werden. Das hier eingesetzte elektrisch angetriebene Paketschiff ist ein gutes Beispiel für den Antriebswandel in der Schifffahrt und die Verkehrsverlagerung im Berliner Wirtschaftsverkehr.“

Das Solarschiff fährt an jedem Werktag von Spandau zum Westhafen. Vom Westhafen aus werden die Pakete dann weiter umweltfreundlich zu den Kunden gebracht – mit elektrischen Lastenrädern. Niedbal betont daher:

„Vor allem zeigt das Solarschiff eine Lösung auf, wie das verzweigte Wasserstraßennetz der Hauptstadt künftig zur Verteilung von Waren genutzt werden könnte. Ich freue mich, gemeinsam mit der Deutschen Post DHL praktische Erkenntnisse aus den operativen Abläufen zu gewinnen und den Ansatz weiterzuentwickeln.“

Fortsetzung möglich

Endgültig entschieden wird über die Fortsetzung des Pilotprojektes im Juni 2023 – dazu würde auch eine Erweiterung der Transportroute von Spandau über den Westhafen nach Neukölln und Mariendorf gehören.

Das Solarschiff fügt sich nahtlos in die grüne Nachhaltigkeits-Strategie von Deutsche Post DHL ein. Schon arbeitet der Konzern in Berlin verstärkt klimafreundlich. Mit einer E-Zustellflotte von rund 1.000 E-Fahrzeugen sowie mehr als 1.700 elektrischen Lastenrädern, vor allem E-Trikes und E-Bikes sieht er sich dabei ganz zweit vorne. Brief- und Paketsendungen werden laut dem Unternehmen in knapp 50 Prozent der Berliner Zustellbezirke bereits heute CO2-neutral ausgeliefert.

Insgesamt hat Deutsche Post DHL in Deutschland alleine in diesem Jahr rund 600 Millionen Euro in die Elektromobilität investiert.

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