Antwerpen: Hafen mit neuem Rekordumschlag

Der Hafen Antwerpen hat die Zahlen für das erste Halbjahr 2019 bekannt gegeben. Danach wurden in dem belgischen Seehafen 119,6 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Das sind 0,7 Prozent mehr als im bisherigen Rekordhalbjahr 2018. Ausschlaggebend war das Wachstum im zweiten Quartal 2019.

Beim Containerumschlag legt Antwerpen weiterhin zu | Foto: Port of Antwerp
Beim Containerumschlag legt Antwerpen weiterhin zu | Foto: Port of Antwerp
Torsten Buchholz

Antwerpen erreichte im zweiten Quartal 2019 ein neues Rekordvolumen bei Containerverkehren – mit dem Mai als bestem Monat. Die Spitzenwerte im April und Mai ließen das Umschlagsvolumen im ersten Halbjahr 2019 auf 5,84 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 4,9 Prozent. Diese Entwicklung sei insbesondere auf mehr Transshipment in und aus allen Handelsregionen zurückzuführen mit Ausnahme von Südamerika, heißt es in einer Erklärung des Hafenbetreibers. Das Transshipment im Handel mit Fernost habe mit plus 11,7 Prozent sogar ein zweistelliges Wachstum erreicht.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp, erklärt:

„Der Containerumschlag wächst immer weiter, was eine gute Nachricht für unsere führende Rolle in der weltweiten Logistikkette ist. Im Fokus steht jedoch nach wie vor, den angestrebten Modal Split zu erreichen. Die fortlaufenden Aktivitäten zielen darauf ab, mehr Container auf Bahn und Binnenschiff zu verlagern."

Nach sechs Monaten stabilisierte sich das Umschlagsvolumen von Breakbulk (Stückgut) mit einem Rückgang von 1,7 Prozent gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2019. Auch das konventionelle Breakbulk-Volumen konnte sich etwas erholen. Mit 4,89 Million Tonnen wurden nur 3,2 Prozent weniger umgeschlagen als in den ersten sechs Monaten 2018. Das sei auf eine leicht bessere Entwicklung der Eisen- und Stahlexporte zurückzuführen, heißt es.

Das Ro/Ro-Volumen erreichte im ersten Halbjahr 2,72 Millionen Tonnen (plus 0,9 Prozent) nach einem Anstieg im ersten Quartal um 3,2 Prozent. Das Volumen im Neuwagenumschlag sank im zweiten Quartal um 7,9 Prozent und damit im ersten Halbjahr um insgesamt 6,3 Prozent. Diese Entwicklung entspreche dem globalen Trend rückläufiger Fahrzeugproduktion, so der Hafenbetreiber. Demgegenüber stieg das Volumen im Gebrauchtwagenumschlag im zweiten Quartal um 15,5 Prozent und damit im ersten Halbjahr um insgesamt 10,1 Prozent an.

Das Volumen an Dry Bulk (Schüttgut) konnte den Rückgang von 8,8 Prozent zum Ende des ersten Quartals 2019 mehr als aufholen und schloss das erste Halbjahr mit 6,86 Mio. Tonnen und einem Anstieg von 8,7 Prozent. Zwar waren die Umschlagszahlen bei Düngemitteln (minus 8,0 Prozent), Erz (minus 25,7 Prozent) sowie Sand und Kies (minus 6,5 Prozent) rückläufig, die Zahlen für Kohle waren dagegen viermal so hoch wie im Vorjahreszeitraum und auch der Schrottumschlag stieg um fast zehn Prozent. Das Dry Bulk-Segment ist traditionell durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet – mit einer breiten Palette von Waren, die sich stark voneinander unterscheiden.

Trotz der relativ starken Monate Mai und Juni verzeichnete Liquid Bulk (Flüssiggut) einen Rückgang von 6,4 Prozent auf 35,96 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019, nach einem Minus von 8,2 Prozent am Ende des ersten Quartals. Zuwächse waren bei Rohöl (plus 3,2 Prozent) und chemischen Produkten (plus 5,4 Prozent) zu verzeichnen. Der Umschlag von Ölderivaten konnte sich im zweiten Quartal allerdings nicht wesentlich erholen. Nach drei Monaten lag der Wert um 11,9 Prozent und nach sechs Monaten immer noch um 10,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und die starken Schwankungen der Ölpreise hätten für Verunsicherung bei den Händlern, erklärt der Hafenbetreiber. Positive Signale gebe es dennoch: Das Tanklagerunternehmen Standic hat kürzlich eine Investition von 200 Millionen Euro in ein neues, Tanklager für chemische Produkte im Hafen Antwerpen angekündigt.

Hafensenatorin Annick De Ridder sagt:

„Antwerpen bleibt auf Wachstumskurs, auch im derzeitigen internationalen Wirtschaftsklima. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir in wichtigen Segmenten erneut Rekordwerte erzielen konnten. Diese Zahlen unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit zusätzlicher Containerkapazitäten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit unseren Hafenunternehmen und unseren anderen Partnern diesen Wachstumskurs fortsetzen werden."

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