Alternative Kraftstoffe: Grünes Methanol in Leuna hergestellt

(dpa/sa) - Rund ein Jahr nach Inbetriebnahme einer Pilotenanlage ist im Chemiepark in Leuna grünes Methanol produziert worden. In Zukunft könnte das umweltfreundlicher produzierte Methanol auch in größeren Mengen hergestellt werden, so die Produzenten.

Im weiteren Verlauf des Forschungsprojektes stehe nun unter anderem im Fokus, die Effizienz der Anlage zu steigern. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)
Im weiteren Verlauf des Forschungsprojektes stehe nun unter anderem im Fokus, die Effizienz der Anlage zu steigern. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)
Anna Barbara Brüggmann

Im Chemiepark in Leuna ist nach Angaben der DPA zum ersten Mal grünes Methanol hergestellt worden. Die Produzenten sprechen von einem Meilenstein - und wollen ihre Idee nun noch größer werden lassen.

Die Herstellung sei eine „absolute Weltneuheit“, zitiert die DPA den Vorstand des Betreiberunternehmens C1 Green Chemicals Christian Vollmann. Den Angaben nach könnte kosteneffizient hergestelltes Methanol unter anderem eine klimaneutrale Kraftstoffalternative für die Containerschifffahrt sein.

Laut Vollmann werde bislang Methanol nur durch sogenannte heterogene Katalyse hergestellt. Ihm zufolge habe sich dies nun geändert. Zum ersten Mal sei Methanol unter realen Bedingungen in einem Chemiepark mittels homogener Katalyse produziert worden.

„Wir haben damit die Reaktionsbedingungen fundamental vereinfacht. Die etablierte Katalyse benötigt 250 Grad Celsius und 80 Bar Druck, um zu funktionieren. Unsere dagegen nur 110 Grad und 20 bar. Das sind in der Chemie Welten“, wird Vollmann weiter zitiert.

Treibhausgas-Emissionen reduzieren

Nach Aussage des Unternehmenschefs könnte in Zukunft das umweltfreundlicher produzierte Methanol auch in größeren Mengen hergestellt werden. Im weiteren Verlauf des Forschungsprojektes stehe nun unter anderem im Fokus, die Effizienz der Anlage zu steigern.

Ziel des auf drei Jahre angelegten Projektes sei den Angaben nach, Kohlenstoffdioxid aus industriellen Emissionen sowie grünen Wasserstoff als Ausgangsstoffe für die Herstellung zu benutzen, um den Kohlenstoffkreislauf in der Methanolproduktion zu schließen.

So sollen Treibhausgasemissionen reduziert werden. Der Chemiepark in Leuna im Saalekreis verfügt über eine Fläche von rund 1300 Hektar. Auf dem Gelände sind viele verschiedene Unternehmen mit Tausenden Arbeitsplätzen ansässig.

An Leuna100 sind neben dem Berliner Start-up C1 Green Chemicals AG unter anderem auch das Fraunhofer-Institut sowie die Technische Universität Berlin beteiligt. Das Projekt wird vom Bundesverkehrsministerium mit 10,4 Millionen Euro gefördert, so die DPA.

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