Abbiege-Assistenten zur Nachrüstung

Mercedes-Benz und Setra bieten ab sofort den radarbasierten Abbiege-Assistenten zur Nachrüstung für nahezu alle Lkw und Omnibusse der beiden Marken an. Ältere Modelle werden ebenfalls berücksichtigt und lassen sich mit Kamera-basierten Systemen ausrüsten.

Im Actros der neuesten Generation ist der Abbiege-Assistent in mehr als der Hälfte aller verkauften Fahrzeuge verbaut. Ältere Typen lassen sich nun mit einer Nachrüst-Lösung ergänzen. Foto: Daimler
Im Actros der neuesten Generation ist der Abbiege-Assistent in mehr als der Hälfte aller verkauften Fahrzeuge verbaut. Ältere Typen lassen sich nun mit einer Nachrüst-Lösung ergänzen. Foto: Daimler
Robert Domina

Für nahezu jeden Lkw oder Bus von Mercedes-Benz und Setra gibt es nun den Abbiege-Assistent als passende Unterstützung für den Stadtverkehr. Den aktuellen gesetzlichen Vorgaben für Abbiege-Assistenten sind Mercedes und Setra damit voraus: Abbiege-Assistenten für Lkw werden in der EU erst ab 2022 für neue Fahrzeugtypen und zwei Jahre später für alle bereits existierenden Baumuster verpflichtend vorgeschrieben. Für neu zugelassene Lang-Lkw ist der Abbiege-Assistent in Deutschland bereits ab Juli dieses Jahres Pflicht.

Schon 2016 hat Mercedes-Benz Trucks den weltweit ersten, voll in die Fahrzeugarchitektur integrierten Abbiege-Assistent für Lkw vorgestellt und seitdem in den unterschiedlichen Baureihen eingeführt. Die Nachfrage ist laut Mercedes hoch: In Deutschland werde schon heute mehr als jeder zweite Actros mit einem Abbiege-Assistent ausgeliefert. Nur ein Jahr später, so Mercedes, feierte der Abbiege-Assistent seine Weltpremiere für Omnibusse in einem Setra. Inzwischen ist er in einer Vielzahl von Omnibussen von Mercedes und Setra verfügbar. Der Anteil belaufe sich je nach Baureihe auf bis zu 60 Prozent, mit durchweg steigender Tendenz. Mit Abbiege-Assistenten zur Nachrüstung wollen Mercedes-Benz Truck, Mercedes-Benz Omnibus und Setra das Angebot nun ausweiten

Seit Ende 2019 gibt es den vollintegrierten Abbiege-Assistent – auch als S1R bezeichnet – nicht nur ab Werk, sondern auch als eine der Serienlösung ebenbürtige Nachrüstlösung. Und zwar für viele gängige Modelle der Baureihen  Actros, Arocs, Antos und Econic ab dem Baujahr 2017.

Herzstück der Nachrüst-Lösung sind zwei Nahbereichs-Radarsensoren am Rahmen auf der Beifahrerseite. Die Platzierung erfolgt kurz vor der Hinterachse des Lkw. Der Radar-Sensor deckt eine komplette Fahrspur von 3,75 m Breite über die gesamte Länge eines Lastzugs von 18,75 Metern plus zwei Meter nach vorn und bis zu einem Meter nach hinten ab. Der Abbiege-Assistent warnt mehrstufig über eine LED in Dreiecksform in der A-Säule beziehungsweise ein dreieckiges Warnsymbol im Display der Mirror-Cam. Beachtlich: Das System berechnet ebenfalls die Schleppkurve von Trailer oder Anhänger und warnt auch hier bei Kollisionsgefahr mit stationären Hindernissen wie Ampeln oder Laternen.

Für jene Atego, Actros, Antos und Arocs, die nicht mit dem vollintegrierten ab Werk verfügbaren Abbiege-Assistent nachgerüstet werden können, gibt es den Abbiege-Assistenten „basic“: Dieser Abbiege-Assistent ist ebenfalls zur Nachrüstung für Omnibusse von Mercedes-Benz und Setra verfügbar. Auch dieses Abbiege-Assistenzsystem ist radarbasiert. Ein einzelner Nahbereichs-Radarsensor auf der Beifahrerseite überwacht eine seitliche Zone von bis zu drei Meter Breite und zwölf Meter Länge. Befindet sich ein bewegliches oder stationäres Objekt in der seitlichenÜberwachungszone, wird der Fahrer sowohl optisch über eine LED-Leuchte als auch, sofern der Blinker gesetzt ist, akustisch informiert und gewarnt.

Sollte die Nachrüstung eines Abbiege-Assistent nicht möglich sein, beispielsweise für ältere Fahrzeuge oder aus bautechnischen Gründen, kann das kamerabasierte Assistenzsystem „SurroundView“ den Fahrer dabei unterstützen, in kritischen Situationen den Überblick zu behalten. Dieses Vier-Kamera-System kann in allen Lkw von Mercedes-Benz nachgerüstet werden. Es zeigt dem Fahrer das Fahrzeugumfeld auf einem Sieben-Zoll-Display an und kann dazu beitragen, dass sich durch die verbesserte Rundumsicht die Gefahr von Kollisionen beim Abbiegen und Rangieren verringert.

Die vier Kameras können entweder abwechselnd durch Tastendruck oder automatisch durch Steuersignale eingeschaltet werden. Besonders praktisch: Sollten in einer bestimmten Fahrsituation mehrere Kamerawinkel relevant sein, lässt sich im variablen Split-Screen-Modus der Bildschirm in mehrere Ansichtsbereiche aufteilen. Somit kann der Fahrer beim Abbiegen und Manövrieren sein Umfeld noch besser im Blick behalten.

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