Womöglich weiß niemand besser als die Testabteilung von MAN Trucks, wo das Können des hydraulischen Vorderradantriebs Hydrodrive aufhört und die Zuverlässigkeit einer konventionell angetriebenen Vorderachse aufhört. Fakt ist: die Hydrodrive-Vorderachse kann viel, vor allem als Traktionsverstärker. Ist die Antriebsachse schon gesperrt, der Boden aber rutschig, kann schon eine nasse Wiese oder eine kleine Anböschung das Fortkommen stoppen. Die hydraulisch angetriebenen Vorderräder tragen dann oft das entscheidende Quäntchen Zusatz-Traktion bei, auf dass die Fuhre in Bewegung bleibt. Deshalb setzen die meisten Profis Hydrodrive bei der 4x2 Sattelzugmaschine für den Kippsattel ein. Um nach dem Abkippen auf der weichen Deponie nicht zur Immobilie zu mutieren, reicht der Hydro-Antrieb meist völlig aus. Im Vergleich zur konventionell angetrieben Vorderachse – ob nun zuschaltbar oder permanent, spart der Hydrodrive bis zu 400 kg. Die kommen natürlich direkt der Nutzlast zu Gute.
Der tiefe Sand des Fahrtrainings-Geländes in Kallinchen, nahe Zossen, südlich von Berlin erweist sich als idealer Ort, um Traktion zu demonstrieren. Ganz im Gelb des MAN-Profi-Trainings steht der TGX 18.510 in 4x4H-Ausführung bereit. Das H steht hier für Hydrodrive, die Zugmaschine ist also eigentlich ein 4x2 mit hydraulisch angetrieben Vorderrädern. Aber auch der Baustofftransport kann vom „H“ profitieren. Mit von der Hydrodrive-Partie sind weiters ein TGS 26.510 6x4H Abroller und als wahrer Monster-Truck ein TGS 35.510 in der Radformel 8x4H-6, was so viel heißt, dass dieser vierachsige Kranwagen mit 34 mt-Kran eigentlich ein 8x2 mit Hydrodrive an der zweiten Vorderachse ist, mit gelenkter und liftbarer Nachlaufachse. Das Teil könne, so sind sich die MAN-Leute sicher für den einen oder anderen Zweck durchaus einen teuren Mobilkran ersetzen.
Am besten konnten wir die Fähigkeiten der hydraulisch angetrieben Vorderräder beim 6x2 Abroller beobachten: Während der morgens noch feuchte und dadurch gut festgefahrene Sand noch keine Probleme bereitet, ist die Parkplatz-Wiese schon ganz schön durchweicht. Und hier reicht tastsächlich eine kleine Mulde, um den Abroller mitm durchdrehender Antriebsachse zu stoppen. Hydrodrive per Tastendruck aktiviert – weiter geht’s. Auch die anschließende 90-Grad Kurve auf der durchpflügten Wiese wird hier zur Herausforderung: Nur mit Hydrodrive schafft der Abroller den Weg in seine Parklücke im Line-Up. Das ist dann schon beeindruckend zu sehen.
Noch mehr Spaß macht es aber, mit den „echten“ Allrad-Fahrzeugen durch den Sand zu gleiten. Mit ansteigender Tages-Temperatur und immer tiefer ausgefahrenen Spurrillen kommt aber auch schon mal eine konventiell angetriebene Vorderachse an ihre Grenzen. Namentlich der TGS 28.510 6x4-4 muss beim Fotoshooting passen. Na ja, so ein richtiger Allradler ist er ja eigentlich nicht: Denn de Facto ist er ein 4x4 mit gelenkter Nachlaufachse und schwerem Kran zwischen Fahrerhaus und Kippbrücke. Und der schwere Kran ist es auch, der dem Fortkommen in den tief ausgefahrenen Spuren ein Ende bereitet. Die stark belastete Vorderachse gräbt sich tief ein, bis aufs Achsgehäuse – Feierabend! Da geht nix mehr – jetzt muss die "Kavallerie" her. Ein Glück, dass der quietschgelbe TGS 26.470 6x6 in Funk-Reichweite ist. Und einen Monster-Bergegurt hat er auch auf der Ladefläche. Rückwärts rausziehen ist hier das Mittel zum Erfolg – es klappt ohne Probleme. In der eigenen Spur gelingt das Flottmachen eben immer noch an besten.
Die folgenden Bilder sagen mehr als Worte – ein gelungener Einstand für die „New Generation“ auf der ganzen Linie, sprich über alle Baureihen.
Zu weich der Sand, zu tief die Spur: Der schwere Kran drückt die angeriebene Vorderachse des TGM 6x4 mit gelenkter und lftbarer Nachlaufachse tief in den Sand. Jetzt muss die "Kavallerie" her. Foto: rod
Der TGS 26.470 6x6 hilft gerne und zieht den Havaristen aus dem Schlamassel. Foto: rod
Aber praktisch ist er schon der TGS 28.510 mit Kran: Vorne und hinten angetriebene AP-Achse, liftbare und lenkende Anchlaufachse. Leer hat der Kipper einen sehr kleinen Wendekreis. Foto: MAN
Apropos Wendekreis: Mit der MAN-Spezialität Kurvenbremse nur 9,4 Meter statt 11,5 Meter Spurkreis innen. Die gut zwei Meter weniger können in engen Baustellen ein großer Vorteil sein. Erreicht wird der engere Kreis durch einseitiges Einbremsen der kurveninneren Antriebsräder - einfach aber effektiv. Foto: rod
Den Doka-TGL gibt's bei MAN ab Werk für kommunale Fuhrparks aber auch für die Feuerwehr. Foto: rod
Viel Platz für vier Mitfahrer hinten, vorne sind mit Beifahrer-Doppelsitzbank drei Plätze möglich. Foto: rod
Für TGS, TGM und TGM gibt es auf Wunsch auch die einfacheren, analogen Standard-Armaturen. Foto: rod
An Fahrprogrammen bietet MAN alles, was der Einsatz erfordert. Hier die volle Palette für Gelände-Fahrzeuge. Foto: rod
Gelungenes Line-Up: Kommunal-Trucks neben echten Allradlern und Typen mit hydraulisch angetriebener Vorderachse. Dazu gehört übrigens auch der 34mt-Kran mit Palfinger-Aufbau. Foto: MAN
TGS 35.510 8x4H-6: Ein Kranwagen der Extra-Klasse. Hydrodrive an der zweiten Lenkachse, Nachlaufachse gelenkt und liftbar. Pritsche für Ballast oder Stand-Zubehör. Foto: rod
Lkw , Lkw-Tests ,Wirtschaftsnachrichten , KEP-Dienste , Container, Paletten , Schienengüterverkehr , Lkw-Maut , Seehäfen , Luftfrachtverkehr , Transport-Recht , Elektromobilität , Europapolitik , Fuhrpark- und Flottenmanagement , Temperaturgeführte Transporte , Fahrzeugbeschaffung (Leasing, Miete, Kauf) , Frachtschifffahrt , Verkehrspolitik, Infrastruktur , Logistik- bzw. Transport-Dienstleistungen , Speditionen , Straßengüterverkehr , Lkw-Fahrer , Trailer (Sattel-Auflieger) , Lkw-Reifen , Kombinierter Verkehr


Mehr als 750 aktuelle Jobangebote aus der Transportbranche, vom Lkw-Fahrer über Fuhrparkmanager bis zu Disposition, Teamleitung und vieles mehr mit individueller Suchfunktion und Kartenansicht bieten wir Ihnen ab sofort in unserem Job-Bereich: Ihr nächster Schritt auf der Karriereleiter?