16. Siegburger Marktplatzveranstaltung: Schienenverkehr fördern
Auf der 16. Siegburger Marktplatzveranstaltung „Zusammenarbeit Speditionen und Eisenbahnen“ Anfang Mai 2019 pochten der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) darauf, den internationalen Straßengüterverkehr von den konstant wachsenden Güterverkehrsmengen zu entlasten.
Dazu müsse die Schiene ihre Leistungsfähigkeit aber weiterhin deutlich steigern, hieß es. Dies könne zudem zu einem Rückgang der CO2-Emissionen im Verkehrssektor beitragen. DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster:
„Zur Steigerung seines Modal Split kann das System Schiene nicht allein auf eine mögliche Besteuerung von CO2-Emissionen bauen. Im Vergleich zur Straße fehlt es ihm nach wie vor an für die Logistik passender Servicequalität und Flexibilität.“
Es müssten einheitliche gesetzlichen Rahmenbedingungen in Europa geschaffen und Genehmigungsbürokratien zügig abgebaut werden, so die Forderung der beiden Verbände. Dr. Martin Henke, Geschäftsführer Eisenbahnverkehr im VDV:
„Eine sehr gute Grundlage bietet der im vergangenen Jahr fertig gestellte Masterplan Schienengüterverkehr. Lange nicht mehr war die politische Ausgangslage für die Schiene so günstig.“
Die staatlichen Maßnahmen wie die bereits eingeleitete Trassenpreissenkung müssten um finanzielle Förderungen für Speditionen als Kunden der Schiene ergänzt werden. Laut Huster könnten Förderungen im Rahmen des De-Minimis-Programms auf die Anschaffung kranbarer Lkw-Trailer zur schnelleren Verladung auf Kombi-Züge ausgedehnt werden.
Nach Angaben von Henke würden VDV und DSLV in Kürze gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden die Gleisanschluss-Charta veröffentlichen. So könnten auch Wagenladungsverkehre einen Beitrag zur Verkehrsverlagerung leisten. Eine grundsätzliche Anhebung der Lkw-Gewichtsgrenzen für den Vor- und Nachlauf zur Schiene auf 44 Tonnen auch für Massengüter könne ebenfalls Verlagerungsimpulse bringen.
Gemeinsam fordern DSLV und VDV von der Politik, die Förderung der Schiene nicht ausschließlich auf den Deutschlandtakt des Personenverkehrs zu konzentrieren. So könne verhindert werden, dass der Schienengüterverkehr nicht auf Ausweichgleisen Rost ansetzt.
Mehr als bislang müssten sich die Verkehrsträger vernetzen, so das Fazit der beiden Verbände. Gemeinsam könnten Speditionen und Eisenbahnen nachhaltige Logistikkonzepte für Industrie und Handel entwickeln.
Der DSLV und der VDV organisieren den zweitägigen „Marktplatz zur Zusammenarbeit von Spedition und Eisenbahnen“ in Siegburg im Rheinland seit 2002.
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