Spielwarenmesse 2020: Auch Nutzfahrzeuge schwer begehrt

Gregor Soller

Zwar kämpft auch die Spielwarenbranche seit Jahren mit schrumpfenden Margen und einem immer kleiner werdenden Fachhandel, kann aber behaupten. Gleiches gilt für die Spielwarenmesse in Nürnberg. Doch die „klassichen Hersteller“ von Auto-, Lkw- und Bau- sowie Landmaschinenmodellen schlugen sich auf der 71. Ausgabe der Spielwarenmesse gut.

 
Immer wieder faszinierend - die Dioramen. (Foto: L. Leeb)
Immer wieder faszinierend - die Dioramen. (Foto: L. Leeb)
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Oliver Kaschel, Pressesprecher von Herpa war „sehr zufrieden“, zumal man mit dem Seitenlader für Container einen echten „Messestar“ präsentiert hatte – eher ungeplant, wie Kaschel zugibt, denn in der Realität sind solche Seitenlader von Combilift und Co. eher selten. Trotzdem schafften es die Dietenhofener tatsächlich, das Produkt voll funktionsfähig 87-fach zu verkleinern!

Auch bei Wiking, zur Sieper-Gruppe gehörend, war man zufrieden:  Sieper-Geschäftsführerin Britta Sieper erlärte:

„Die Messe ist im digitalen Zeitalter eine sehr wichtige Plattform, um persönliche Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen.“

Was man auch am Wiking- und Siku-Stand tun konnte, wobei man bei ersterem sogar die heiligen Vitinen mit den „Silberlingen“, also den Modellen, die noch in Entwicklung sind, aufgesperrt bekam. Dahinter warteten viele neue Varianten unter anderem von Daimlers kubischen Kabinen (mit passendem Grill, der seit 1966 verbaut wurde), Volvos Hauber (jetzt auch als Baufahrgestell) und dem Magirus Eckhauber, der jetzt umgekehrt zum Volvo auch als Zugmaschine erhältlich ist und künftig auch als Fiat, OM und Iveco an den Start rollen wird.

Alternative Antriebe sah man bei Eligor, wo der Iveco S-Way als NP-Version mit Gastanks in 1:43 präsentiert wurde.

Ganz groß aufgefahren hat man bei den RC-Modellen von Tamiya respektive Carson: Unter anderem einen Volvo FH Lkw-Abschleppwagen und Trailer diverser Hersteller nach originalen Vorbildern: So stand am Carson-Stand ein Ridler-Holzanhänger genauso wie Fliegls Megarunner in feinster Qualität samt Beleuchtung – allerdings eher in der Klasse ab 450 Euro. Viel günstiger sind da die bausätze von Italeri, die ebenfalls den Volvo FH im Zentrum der Neuheitenschau sahen.

Neue Modelle waren auch bei NZG wieder zu sehen, wobei sich der Schwerpnkt bei den Franken verstärkt Richtung 1:18 verschiebt. Unter anderem hat man dort den Actros (mit beleuchtetem Stern) samt Autotransportanhänger (und Ladegut in Form des neuen Mercedes-Benz EQC) am Start.

Ebenfalls ein riesiges Angebot über sämtliche Lkw-Marken hinweg zeigte abermals WSI: Die Niederländer haben sich auf Speditions- und Lkw-Modelle in 1:50 spezialisiert und legen hier auch länderspezifische Sonderserien auf.

Für Klassikerfans interessant blieb das Angebot bei Brekina, wo man den Fiat 690 Millepiedi als Achtachszug in 1:87 jetzt auch mit Kofferaufbauten anbietet – für 39,90 Euro. Dazu kamen neue Kohlepritschen des IFA S 4000-1 womit Brekina den Kohleausstieg noch etwas verzögert. Aber auch das Dampfzeitalter ist auf der Spielwarenmesse ja noch längst nicht Geschichte...