Schlachtschiff gegen Leichtfuß

Redaktion (allg.)
Die 6x4-Zugmaschine ist ein Klassiker im Kippsattel-Geschäft. Billiger, leichter und sparsamer ist aber die zweiachsige 4x2-Zugmaschine. Wer wann die Nase vorn hat, zeigt dieser Konzept-Vergleich: Volvo FH 460 4x2 vs. Volvo FH 500 6x4.
 
Die Ölwanne des 6x4 schützt eine massive Prallplatte, sein Rahmen ist verstärkt. HUSS-VERLAG/R. Domina
Die Ölwanne des 6x4 schützt eine massive Prallplatte, sein Rahmen ist verstärkt. HUSS-VERLAG/R. Domina
« Bild zurück
Bild
28 / 28
Bild vor »

Geht es ums Gewicht, steht der Sieger schon fest: Mit 7.130 Kilogramm ist der „Volvo FH 460 4x2“ in der Bauversion die wohl leichteste Zugmaschine ihrer Art, die wir je im Test hatten. Und das, obwohl der 12,8 Liter große D13-Sechszylinder mit Pumpe-Düse-Einspritzung und ungekühlter Abgas-Rückführung nicht gerade ein Leichtgewicht ist. Sein Trockengewicht gibt Volvo mit 1.134 Kilogramm an. Im 460er stemmt er 2.300 Nm auf die Kurbelwelle, die 500-PS-Version im Vergleichsfahrzeug ist mit 2.500 Nm noch etwas potenter. In Leistung ausgedrückt sind das zwischen 20 und 40 PS mehr, die der 500er im Hauptfahrbereich per Druck aufs Gaspedal bereitstellen kann. Soviel schon mal vornweg: Anders als bei einer Fernverkehrs-Sattelzugmaschine merkt man auf der Straße von diesem Leistungsvorsprung nichts. Was zuvorderst daran liegt, dass die 40 Mehr-PS mehr oder weniger den erhöhten Antriebswiderstand der zweiten angetriebenen Achse des 6x4 kompensieren.

Zurück zu den Gewichten: Der 6x4 ist mit sage und schreibe 9.900 Kilogramm definitiv die schwerste aller Zugmaschinen, die wir jemals über die Runde fuhren. Ist ja auch kein Wunder: Die zweite Antriebsachse schlägt allein schon mit 753 Kilogramm Mehrgewicht zu Buche. Der längere, höhere und verstärkte Rahmen, Achsaufhängung, Räder, Welle - all das wiegt schwer.

Kein Unterschied übrigens bei den Fahrerhäusern: Beide Sattelzugmaschinen tragen das lange FH-Haus mit Normaldach. Im Inneren herrscht hier der gleiche Komfort wie bei den FH-Fernverkehrs-Zugmaschinen, nur seine Innenhöhe ist mit 1,6 Meter zwischen Motorkiste und Dach gut 40 Zentimeter niedriger als bei der Globetrotter-Version mit Hochdach. Hinten lädt ein vollwertiges Bett mit 80 Zentimeter Breite in der Mitte zum Power-Nap in der Mittagspause ein. Beim 6x4 wird die Wohnausstattung noch durch flache Schränke mit Rolltoren ergänzt, die heckseitig über dem Bett angebracht sind. So ausgestattet lassen sich auch schon mal ein paar Nächte, etwa auf Schwertransport-Tour, überstehen