Renault C 480 4x2 Bausattel: Feste Burg mit Charme

Redaktion (allg.)
Als "C"-Modell für "Construction" schickt Renault für den Bau verstärkte Sattelzugmaschinen ins Rennen. Wir fuhren die 480-PS-Version als Standard-4x2-Zugmaschine vor einer Meiller-Isolier-Rundmulde.
 
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So geht das: Höchster, direkt durchtreibender Gang ist drin, 65 km/h zeigt der Digi-Tacho, der Motor kurbelt mit grade mal 1.000 Touren vor sich hin. Das macht Spaß, das macht Freude - auch und erst recht mit fast 40 Tonnen Gesamtgewicht. Denn Schwung spielt hier mit, wenn man ihn richtig nutzt. Dass der Renault das sogar ohne GPS-Tempomat kann, überrascht, ist aber auch dem gebotenen Drehmoment geschuldet: Mit 2.400 Nm schon ab 950 Umdrehungen ist der 480-PS-12,8-Liter-Sechszylinder eine wahre Wuchtbrumme. Bei 1.000 Umdrehungen liefert er unter Volllast bereits 329 PS (242 kW) - das reicht allemal, um sogar kleinere Steigungen ohne Rückschaltung zu meistern.

Wir alle wissen: Der Triebstrang ist von Volvo Trucks. Spräche man das jedoch laut im Renault-Trucks-Headquarter im französischen Lyon aus, würde man mit verdrehten Augen und einem entsetzt geraunten "no,no - voilà tout de Renault!" konfrontiert. Klar: Die Software machen die Franzosen selber - das ist schon richtig. Die Hardware unter der neuen T-Kabine ist aber definitiv von Volvo: Der 12,8 Liter große Sechszylinder heißt bei Renault DTI 13, bei Volvo D13K. Renault stellt ihn auf 440, 480 und 520 PS ein, bei Volvo leistet das Triebwerk 420, 460, 500 oder 540 PS. Beide nutzen zur Abgasaufbereitung eine einfache, ungekühlte Abgasrückführung und das SCR-Verfahren mit AdBlue-Einspritzung.

Das Getriebe heißt bei Renault Optidriver, bei Volvo I-Shift. Unter beiden Marken ist das zwölfgängige, voll automatisierte Getriebe bekannt für seine schnellen Gangwechsel und einfache Bedienung. Retarder verbauen beide nicht so gerne, schließlich hat man die VEB+ (Volvo) oder die Optibrake (+)-Motorbremse (Renault) mit bis zu 382 kW (520 PS) Bremsleistung. Eben jene verzögerte auch unseren C 480 sehr ordentlich und fein geregelt, wie wir noch sehen werden.

Das war's aber auch schon weitestgehend mit den Gemeinsamkeiten. Der Rest ist so französisch wie Baguette und Vin rouge. Die Kabine ist so eigenständig wie die Bedienungs- und Design-Philosophie. Das fängt schon bei den großen Ziffern der digitalen Geschwindigkeitsanzeige an. Eine analoge Anzeige gibt es nicht bei Renault - und das ist ganz Ok so. Denn wer wirklich Spaß hat am exakten Fahren mit kalkuliert gesetzten Geschwindigkeiten, der tut sich mit der digitalen Anzeige leichter. Und: Das Layout des Instrumententrägers lässt viel mehr Platz für einen vernünftig großen Drehzahlmesser und ein konkurrenzlos großes Informations-Display.