Bauma 2022: Der Regen strömt - die Besucher auch

Nadine Bradl
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Der Regen strömte, ebenso die Besucher – die sich nicht davon abhalten ließen, Anhänger und Aufbauten genau unter die Lupe zu nehmen. Und die Aussteller? Freuten sich ob des Ziustroms.

Trotz monsunartiger Regenfälle schallt Roland Hartwigs Lachen durch den kompletten Schwarzmüller-Stand: Der Regen höre am nachmittag auf – nur welcher Tag gemeint sei, hätte man eben nicht dazugesagt. Egal – die Gespräche haben sich so eben in statt auf den Stand verlegt, wo die Österreicher einmal mehr Praktisches und Intelligentes auffuhren – gewichtsseitig gehört man ohnehin immer zu den Leichten. Neben den Anhängern und Aufbauten für die Bauwirtschaft tüfteln die Freinberger aber auch an einem Trailer, den man zum Drohnenport umfunktionieren kann – aktuell gehe das Fahrzeug in die Kundenerprobung – erste Aussagen aus der Praxis traut sich Hartwig Anfang 2023 zu.

Meiller ergänzte seine Namen um Tectris und Tectrum

Nicht weit entfernt ist der zweistöckige Stand von Meiller, wo uns neben Marketing-Leiterin Elisabeth Egger Herr Meiller senior, Mitglied des Aufsichtsrates warm empfängt – bei einer typisch bayerischen Brotzeit. Der Stand: Voller Exponate und (potenzieller) Kunden. Dem gewichts- und fertigungsoptimierten Dreiseitenkipper “Trigenius“, den man auch am Daimler-Trucks Stand mehrfach erwähnt, folgen jetzt die optimierten Absetzer und Abroller Tectris – in Form eines Tectris-Absetzers AK 14-MTG auf elektrischem Scania-Chassis sowie ein Tectrum RS21.70 auf dem neuen Daf-XF-Dreiachser. Interessant ist hier vor allem die smarte Folgesteuerung der i.s.a.r-Control-Fernsteuerung, mit der der Bediener (fast) keine Fehler mehr machen kann. Und ja, Tectris erinnere nicht von ungefähr an das Spiel „Tetris“, bei dem man schnell punktgenau entscheiden muss, um Platz zu schaffen – exakt das Thema des (digital unterstützen) Absetzkippers. Und ja, weil so viele Lkw-Hersteller nicht ausgestellt hätten, man aber nun mal (fast) alle Fahrgestelle auf dem Stand habe, seien eben viele Nutzer und potenzielle Kunden eben zu Meiller gekommen. Merke: Auf einer Messe gibt es neben Streuverlusten auch „Streugewinne“.

Das gilt auch für Schmitz-Cargobull, wo man in Halle 4B neben Daimler Trucks als Einziger „inhäusig“ groß auffuhr: Mit gewichtsoptimierten und im Detail noch besser bedienbaren Kippern. Darunter dem überarbeiteten S.KI solid, der einmal mehr bei noch stabilierem Aufbau noch mehr Nutzlast und als Messe-Sondermodell Vollausstattung für eine einfache Bedienung bot.

Humbaur HTK 19: Unter vier Tonnen Leergewicht

Gewichtsoptimiert trat man auch bei Kögel und Humbaur an: Den neuen Humbaur-Tandem-Dreiseitenkipper HTK 19 hungerte man mit Alurädern auf 3.980 Kilogramm Leergewicht herunter, dazu kam der multifunktionale Bordwand-Baustoffsattel Kögel Multi, bei dem Nutz- und Bedienbarkeit im Vordergrund stand. Und seine eigenen Last-Mile-Boxen konnte Humbaur selbst stationär nutzen: Als Lager fürs Catering.

Geschützt von einem gelben Humbaur-Schirm zogen wir weiter und fanden bei den Tiefladern von Nooteboom, Scheuerle oder Goldhofer zahlreiche neue Details, welche die Bedienung abermals erleichtern und die Effizienz erhöhen. Und dass der Windkraft-Ausbau noch nicht komplett stockt, bewies hoffentlich der PST-SLE Split PP280 FTV 850 von Goldhofer.

Goldhofer ist bereit für die neueste Generation an Windkraftanlagen

Die Flügeltransportvorrichtung kann nicht nur in der Grundbreite von drei Metern, sondern mit Split-Kombinationen auch in weiteren Breiten bis zu über vier Metern eingesetzt werden. Je nach Ausstattungsvariante lassen sich damit – unabhängig ob gezogen oder selbstfahrend – auch modernste Rotorblätter mit bis zu 850 mt Lastmoment aufnehmen und flexibel befördern. Dank der Kombination mit Split-Fahrzeugen und dem Anbau hinter der Ladefläche soll die FTV 850 „eine deutlich höhere Stabilität bei gleichzeitig niedrigem Ballastgewicht“ bieten. Auf diese Weise erreicht das neue Goldhofer-Transportsystem laut Hersteller-Angaben einen niedrigen Schwerpunkt sowie eine sehr hohe Kippstabilität, womit niedrige Achslasten und ein effizienter Einsatz einher gehen sollen.

 
Einmal mehr leichter und solider: Schmitz Cargobull S.KI solid. | Foto: G. Soller
Einmal mehr leichter und solider: Schmitz Cargobull S.KI solid. | Foto: G. Soller
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Unter Strom standen auch die Exponate bei Palfinger, wo man einen e-Actros 300-Absetzer zeigte. Auch hier ließen sich die Besucher nicht vom strömenden Regen abhalten. Denn nur auf einer Messe kann man die Fahrzeuge selbst unter Strom setzen, selbst nachprüfen, ob sich mit den neuen Produkten wirklich effizienter arbeiten lässt und es sich lohnt, sein Arbeitsgerät unter Strom zu setzen.

Was bedeutet das?

Auf der Bauma fuhren auch viele Anhänger- und Aufbauhersteller groß auf – vor allem aus dem Kipper- und Schwerlastbereich. Und auch hier waren nicht wenige Produkte unter Strom gesetzt, respektive mit energetisierender Intelligenz versehen!