Transport-Ausgabe Nr. 21

Kommentar: Demografisches Desaster

Transport-Chefredakteur Torsten Buchholz über den demografischen Wandel und die Folgen für die Transport-Branche.

Nicht neu ist die Einsicht, dass es besonders beliebte und weniger attraktive Berufe gibt. Es ist das Problem vor allem vieler Dienstleistungsberufe, dass sie bei jungen Menschen nicht sonderlich ankommen. Für Krankenpfleger gilt genauso wie für Berufskraftfahrer, dass ihre Arbeit mit hohen physischen, sozialen und teilweise auch psychischen Belastungen verbunden ist. Da beide Berufsgruppen in der Wertschöpfungsskala ziemlich unten angesiedelt sind, wird man leider auch relativ schlecht bezahlt. Der in Deutschland verbreitete Lkw-feindliche Populismus verbessert das Ansehen eines Berufskraftfahrers zudem auch nicht gerade. Die zunehmende Überalterung der Gesellschaft sorgt indessen dafür, dass der Bedarf an Menschen, die in versorgenden Berufen arbeiten, steigt. Dazu zählt das Gesundheitswesen genauso wie das Transportwesen. Deshalb ist es dringend notwendig, diese Berufe attraktiver zu machen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn sonst laufen wir Gefahr, irgendwann ins demografische Desaster der Unterversorgung zu gelangen.