Toyota & Hino entwickeln Fuel-Cell-Lkw für Schwerlastverkehr - 600 km Reichweite, CO2-frei: Fernziel Wasserstoff

Der japanische Fahrzeugbauer Toyota kündigt einen Brennstoffzellen-Lkw an. Die Technik des Trucks soll auf der des Fuel-Cell-Pkw Mirai basieren. Als Partner liefert Nutzfahrzeughersteller Hino die Chassis.

So soll der Brennstoffzellen-Lkw aussehen, den Toyota gemeinsam mit Hino entwickelt. Bild: Toyota
So soll der Brennstoffzellen-Lkw aussehen, den Toyota gemeinsam mit Hino entwickelt. Bild: Toyota
Christine Harttmann
Toyota

Bei der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs setzt Toyota auf die Brennstoffzelle. Gemeinsam mit dem japanischen Nutzfahrzeughersteller Hino entwickelt der Fahrzeugbauer einen Fuel-Cell-Lkw. Der Truck mit einem Gesamtgewicht von 25 Tonnen soll mit einer Wasserstoff-Füllung rund 600 Kilometer weit kommen – ohne CO2- und Schadstoffemissionen, wie Toyota betont. Die technische Basis liefert das Antriebssystem des Brennstoffzellen-Pkw Toyota Mirai.

Die Bauform des Lkw basiert auf Hinos Modell Profia. Das Fahrgestell des Trucks sei, so die Mitteilung, speziell für den Einsatz als Brennstoffzellenfahrzeug angepasst worden. Umfassende Gewichtseinsparungen ermöglichten eine hohe Ladekapazität.

Zwei Brennstoffzellen-Stacks, die Toyota bereits für die nächste Generation seines Mirai entwickelt hat, sollen die Reichweite von voraussichtlich 600 Kilometern ermöglichen. Im Fahrbetrieb wird Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt, die einen Elektromotor antreibt. Als Emission entsteht dabei nur Wasserdampf. Ist der Tank leer, lassen sich die Wasserstoffbehälter binnen weniger Minuten wieder befüllen. Wie Toyota weiter erklärt, erfüllen die Brennstoffzellen-Lkw damit die Anforderungen sowohl an Umweltverträglichkeit als auch an Nutzbarkeit.

15 gemeinsame Jahre

Mit ihrer Ankündigung sind Toyota und Hino in ihrer Zusammenarbeit einen Schritt weitergegangen: Beide Unternehmen forschen bereits seit mehr als 15 Jahren an der Brennstoffzellentechnologie und sehen in Wasserstoff eine wichtige Energiequelle der Zukunft. In diesem Rahmen entwickelten und testeten sie schon 2003 gemeinsam einen Brennstoffzellenbus. Nun wollen sie ihre Partnerschaft für die Zukunft weiter vertiefen. Es gehe ihnen darum, ihre „Bemühungen um die Verwirklichung einer Wasserstoffgesellschaft“ zu beschleunigen.

Die Brennstoffzellentechnologie und deren Einführung im Güterlastverkehr soll zudem einen wichtigen Beitrag leisten zu den ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen der Unternehmen. Im Rahmen der Toyota Environmental Challenge 2050 will der japanische Mobilitätskonzern seine CO2-Emissionen deutlich verringern. So soll der Flottenausstoß bis 2050 um 90 Prozent gegenüber 2010 sinken. Auch die Emissionen in der Produktion werden dem Unternehmen zufolge minimiert.

Beide Partner betonen zudem, wie wichtig eine Elektrifizierung gerade im Schwerlastverkehr ist. Allein in Japan seien schwere Trucks für etwa 60 Prozent der CO2-Emissionen von Nutzfahrzeugen verantwortlich. Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Praxisnutzen müssten dabei aber in Einklang gebracht werden. Die oftmals auf längeren Strecken eingesetzten Lkw benötigen dafür ausreichend Reichweite und Ladekapazität. Sie können dabei gleichzeitig keine langen Tankstopps einlegen. Aus diesem Grund setzen Toyota und Hino auf den Brennstoffzellenantrieb und die, wie sie sagen, hohe Energiedichte von Wasserstoff.ha

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Seite 7 | Rubrik UMWELT UND VERKEHR