Richtige Anreize schaffen

Kein anderer Verkehrsträger verursacht im internationalen Warenverkehr so wenige Emissionen. Für die Bundesregierung ist dennoch klar: Sie will den CO2-Ausstoß noch weiter senken. Möglich ist das nur mit technischen Mitteln.

Die Wasserstraße ist eine umweltfreundliche Art des Gütertransports. Die Bundesregierung will den CO2-Ausstoß dennoch weiter senken. Bild: Pixabay/Didgeman
Die Wasserstraße ist eine umweltfreundliche Art des Gütertransports. Die Bundesregierung will den CO2-Ausstoß dennoch weiter senken. Bild: Pixabay/Didgeman
Christine Harttmann
Schifffahrt

Der Güterverkehr per Schiff ist klimafreundlicher als oft gedacht. Die Bundesregierung will die CO2-Emissionen in der Schifffahrt dennoch weiter senken. Ohne technische und betriebliche Maßnahmen wird das aber nicht gehen.

Etwa 90 Prozent des Welthandels erfolgen auf dem Seeweg. Etwa ein Drittel dieses weltweiten Schiffsverkehrs steuert Zielhäfen in der Europäischen Union an oder fährt von ihnen los. Dennoch verursachen laut der Bundesregierung der See- und Schienenverkehr im internationalen Warenverkehr geringere Treibhausgas-Emissionen als andere Verkehrsträger.

Das Schiff sei wegen seiner guten Klimabilanz, das antwortete die Regierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion, der geeignetste Verkehrsträger, wann immer es um die Einsparungen von CO2-Emissionen geht. Hinzu komme, dass der Meeresumweltausschuss der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) sich selbst darauf verpflichte, dass er den Klimaschutz durch eine Verringerung der CO2-Emissionen unterstützen wolle. Unter Zustimmung der 174 Mitgliedstaaten hat er dafür bereits einen Emissionsminderungspfad festgelegt, der im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaübereinkommens steht. Zudem hat die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekannt gegeben, dass sie den Schiffsverkehr in den europäischen Emissionshandel aufnehmen werde.

Es braucht gute Ideen

Durch dieses „cap and trade“-System ist nach Ansicht der FDP-Fraktion, das schreibt sie in ihrer kleinen Anfrage, eine Emissionsreduzierung im Seeverkehr langfristig unausweichlich. Die Bundesregierung wiederum lässt in ihrer Antwort wissen, dass zur Verringerung der Treibhausgase „stets technische und betriebliche Maßnahmen notwendig“ sind.

Weiter schreibt die Regierung, dass es der aktuelle Schwerpunkt der Bundesregierung in diesem Bereich sei, dass geeignete Maßnahmen erarbeitet werden sollen, die sich eignen, um die Treibhausgas-Emissionen der internationalen Seeschifffahrt zu reduzieren. Sie legt dabei auch Wert auf „ergebnisorientierte“ Maßnahmen. Für das Erreichen der Klimaschutzziele, die die Staatengemeinschaft mit dem Abkommen von Paris angenommen haben, sei eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen des gesamten internationalen Seeverkehrs erforderlich.

„Eine mögliche Ausweitung des europäischen Emissionshandels auf den Schifffahrtsbereich müsste zunächst im Hinblick auf die damit erreichbaren konkreten Emissionsreduktionen sowie mittel- und langfristig ausreichende Anreize zur Nutzung kohlenstoffarmer und kohlenstofffreier Kraftstoffe und die damit insgesamt verbundenen Vor- und Nachteile analysiert werden“, schreibt die Bundesregierung.ha

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Seite 8 | Rubrik UMWELT UND VERKEHR