Hergarten Gruppe investiert 400.000 Euro in Photovoltaik-Anlage - Klimaschutz trotz Pandemie nicht aus den Augen verlieren: Viel Weitblick und die Kraft der Sonne

Der Stahllogistiker investiert in klimaschonende Technik. Er will damit auch ein Zeichen setzen gegen das teils schlechte Image der Transport- und Logistikbranche.

Strahlen auf dem Dach: Eine 10.000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage hat die Hergarten-Gruppe in Neuss auf ihr Dach gebaut. Bild: Hergarten
Strahlen auf dem Dach: Eine 10.000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage hat die Hergarten-Gruppe in Neuss auf ihr Dach gebaut. Bild: Hergarten
Christine Harttmann
HergarteN Gruppe

Die Hergarten Gruppe hat rund 400.000 Euro in eine 10.000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage am Standort Neuss investiert. Anfang August wurde sie erfolgreich in Betrieb genommen. „Mit der Investition in regenerative Energie setzten wir auch während der Pandemie ein dringendes Statement dafür, das wichtige Thema Klimaschutz trotz aller wirtschaftlichen Turbulenzen nicht aus den Augen zu verlieren“, sagt Marcel Hergarten, Geschäftsführer des bundesweit operierenden Full-Service-Logistikdienstleisters für die Stahlbranche. Er wehrt sich damit auch gegen das verbreitete Dreckschleuder-Image der Transport- und Logistikbranche.

Die neue Photovoltaikanlage der Hergarten Gruppe erzeugt den Angaben zufolge rund 500 Kilowattpeak Strom. Den Großteil der produzierten Energie nutze das Unternehmen selbst. Dafür habe man moderne Speichertechnik eingebaut, heißt es in einer Meldung an die Presse.

Autarker Strom

„Wenn weiterhin alles rund läuft, werden wir auf diese Weise die gesamte, tägliche Energieversorgung der Logistikhalle sicherstellen“, freut sich Marcel Hergarten.

Das Gebäude beherbergt immerhin acht Krananlagen mit Nutzlasten bis jeweils 15 Tonnen und zahlreiche Säge- und Anarbeitungsmaschinen. Darüber hinaus lohne sich die Investition in regenerative Energie auch aufgrund der damit verbundenen CO2-Steuereinsparung, teilt die Hergarten Gruppe mit. Dennoch beruhten Projekte wie dieses nicht allein auf einem rein rechnerischen Kalkül. Die Investition in die Photovoltaikanlage sei nämlich eine von vielen Maßnahmen, die das Unternehmen bereits umgesetzt habe, um seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

„Wir beziehen zum Beispiel nur noch Ökostrom und leuchten 45.000 Quadratmeter Lagerfläche mit modernster LED-Technik aus. Wir dämmen sukzessive alle unsere Hallen, um energieeffizienter zu heizen und stellen unsere 30 Dienstwagen schrittweise auf Hybrid- und Elektro-Pkw um“, berichtet Hergarten. „In unserer Verwaltung sind wir dem Ziel vom papierlosen Büro dank zahlreicher digitaler Lösungen und Workflows, beispielsweise bei der Auftragsübermittlung und der Rechnungsverarbeitung, deutlich nähergekommen.“ Klar, dass auch die gesamte Lkw-Flotte der Euro VI-Norm entspricht.

Das Unternehmen verweist darauf, dass das Transportaufkommen kontinuierlich wächst. Laut einer Analyse der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers von Oktober 2020 ist darüber hinaus die Transport- und Logistikbranche europaweit der einzige Sektor, bei dem die Emissionen wachsen. Wenn also die Maßnahmen „wie ein Tropfen auf dem heißen Stein“ wirkten – die Hergarten Gruppe sehe sich gerade deshalb in der Mitverantwortung. Das Unternehmen verweist zusätzlich darauf, dass die Nutzfahrzeugindustrie noch nicht in der Lage ist, adäquate Alternativantriebe zum Diesel bereitzustellen.

Nichts tun geht nicht

„Ich bin mir sicher, dass sich klimaschonendere Antriebe in der gesamten Transportbranche durchsetzen werden, sobald die Technologie ausgereift und ein entsprechend dichtes Tankstellennetz vorhanden ist. Aber bis dahin die Hände in den Schoß zu legen, können wir uns mit Blick auf den rasant fortschreitenden Klimawandel einfach nicht leisten“, erklärt Hergarten. Er appelliert damit auch an andere Logistiker, nicht nur allein wegen der Schadstoffklassifizierungen und der damit verbundenen Steuerlast, in moderne Fahrzeugtechnik zu investieren und generell zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen.

„Jeder kann einen Beitrag leisten. Dafür braucht es nicht immer ein Riesenbudget“, so Hergarten. Letztlich gehe es auch darum, als Dienstleister die eigenen Kunden auf ihrem Weg zu ihren Klimaschutzzielen bestmöglich zu unterstützen. Klimaschutz sei damit eine Investition in die Zukunft der Kunden und damit auch in die eigene Zukunftsperspektive.ha

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Seite 17 | Rubrik UMWELT UND VERKEHR