Gruber Logistics: Bio-LNG-Fahrzeug reduziert CO2-Emissionen um 95% - Intermodale Teilstrecke elektrifiziert: Überzeugungsarbeit nötig
Dabei stand das in Auer in Südtirol ansässige Unternehmen vor der Herausforderung, eine 24-Tonnen-Ladung von Verona aus in den Nordwesten Deutschlands befördern zu müssen. Für die erste Teilstrecke in Italien setzte Gruber auf ein Bio-LNG-Fahrzeug. Das flüssige Methan im Tank des Lkw stammte aus der Biomasse landwirtschaftlicher Produktionsabfälle. Damit würden die CO2-Emissionen um bis zu 95 Prozent reduziert, teilt Gruber Logistics mit. Nach der ersten Etappe wurde der Auflieger in Verona auf die Schiene verladen.
Auf dem elektrifizierten intermodalen Teilstück werde eine CO2-Einsparung um etwa 60 Prozent veranschlagt, so das Transportunternehmen. Auf dem letzten Abschnitt, vom Terminal in Köln bis zur Entladestelle, war dann ein Biodiesel-Fahrzeug mit einer CO2-Einsparung um 55 Prozent im Einsatz. Die Abwicklung des Transports sei zwar völlig reibungslos verlaufen, teilt das Unternehmen mit. Bis jedoch diese Art des Verkehrs zur Selbstverständlichkeit werden könne, sei noch jede Menge Überzeugungsarbeit in den Köpfen der Menschen vonnöten.
Andrea Condotta, Public Affairs and Innovation Manager bei Gruber Logistics, ist überzeugt: „Es gibt viele Aspekte, an denen gearbeitet werden muss, um eine zunehmende CO2-Einsparung im Transportwesen möglich zu machen, aber der schwierigste Punkt, den es anzugehen gilt, sind mit Sicherheit alte Denkmuster.“
Lieferanten müssen liefern
Der Test jedoch habe gezeigt, dass es bereits konkrete Lösungen gebe und nicht nötig sei, noch Jahre auf greifbare Erfolge zu warten. „Neben Preis und Servicequalität müssen heute bei der Auswahl der Lieferanten auch Elemente wie Umweltverträglichkeit und soziale Nachhaltigkeit berücksichtigt und die höheren Kosten, die Nachhaltigkeit erfordert, akzeptiert werden“, so Andrea Condotta.
Matteo Gasparato, Präsident von Interporto Quadrante Europa in Verona, verweist auch darauf, dass Nachhaltigkeit langfristig weniger Kosten für die Allgemeinheit bedeutet: „Dank der 15.000 Züge, die jährlich abgefertigt werden, trägt der Interporto Quadrante Europa von Verona dazu bei, eine ganze Reihe von externen Kosten zu vermeiden, die für die Allgemeinheit entstehen würden.“ Gasparato schätzt, dass die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene im Jahr 2020 mehr als 500.000 Tonnen CO2 eigespart hat: „Interporto Quadrante Europa und Gruber Logistics sind somit auch ein Beispiel dafür, dass wir mit unserer täglichen Arbeit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit unseres Planeten leisten können.“
Die Änderung der Einstellung sei der letzte Schritt in einem langen Veränderungsprozess in der Branche. Es bleibe jedoch zu hoffen, dass dieser letzte Schritt zur vollständigen Vermeidung von Kohlendioxid nicht der schwierigste ist. ha
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