Contargo Oberleitungs-Lkw von Scania: Feldversuch auf A5 soll Dekarbonisierung des Schwerverkehrs bis 2050 voran treiben: Volle Fahrt voraus

Auf der A5 zwischen Darmstadt und Frankfurt geht der Feldversuch weiter. Contargo nimmt seinen dritten Oberleitungs-Lkw von Scania in Betrieb.

Schlüsselübergabe für den Lkw (v.l.n.r.): Stefan Ziegert, Scania Deutschland, Österreich; Kristin Kahl, Contargo, Sascha Hähnke, Rhenus Trucking, Eugen Werwai, Contargo Rhein-Main. Bild: Contargo
Schlüsselübergabe für den Lkw (v.l.n.r.): Stefan Ziegert, Scania Deutschland, Österreich; Kristin Kahl, Contargo, Sascha Hähnke, Rhenus Trucking, Eugen Werwai, Contargo Rhein-Main. Bild: Contargo
Redaktion (allg.)
e-Highway

Contargo hat von Scania den dritten von fünf Oberleitungs-Lkw entgegengenommen. Der Truck soll sich im hessischen Feldversuch auf der A5 bewähren und so die wissenschaftliche Erforschung von Alternativen zum Diesel-Lkw voran zu treiben. Ziel ist, dass die Dekarbonisierung des Schwerverkehr bis 2050 gelingen kann.

Die fünf Kilometer lange Teststrecke des E-Highway wurde 2019 auf der A5 zwischen Langen/Mörfelden und Darmstadt/Weiterstadt im Rahmen des ELISA-Projekts elektrifiziert. Wissenschaftlich begleitet und unterstützt wird der Feldversuch mit den Oberleitungs-Lkw von Hessen Mobil, der TU Darmstadt, Siemens Mobility und der Entega AG.

Das Fahrzeug, das nun dort getestet werden soll, ist ein Scania El Fondo, dessen Pantograf bei Andocken an die Oberleitung den Betrieb von klassisch Diesel auf elektrisch umschaltet. Ein Bonus: Die Batterie des Fahrzeugs lädt sich mittels Rekuperation während der Fahrt auf, sodass das Fahrzeug nach Ende der Probestrecke noch einige Kilometer elektrisch weiterfahren kann.

„Auch wenn fünf Kilometer Teststrecke pro Autobahnfahrtrichtung sehr wenig erscheinen – sie dienen dazu, das Prinzip zu testen“, erklärt Heinrich Kerstgens, Co-Geschäftsführer von Contargo. Sollte die Resonanz positiv sein und etwa 30 Prozent der deutschen Autobahnen mit Oberleitungsinfrastruktur ausgestattet werden, so könnten mit dieser Technologie künftig rund 80 Prozent der in Deutschland zugelassenen schweren Lkw elektrisch fahren. „Das trägt dann wirklich zum Klimaschutz bei“, so Kerstgens weiter.

Bewährungsprobe

Service Provider Rhenus Trucking stellt Contargo den El Fondo zur Verfügung. Der Scania-Tuck soll ab sofort im Rhein-Main-Gebiet bei Fahrten über die A5 nach Süden seiner Bewährungsprobe unterzogen werden. Auf dem Bock sitzen dabei zwei Fahrer, die Scania theoretisch und praktisch geschult hat.

„Um die Klimaziele zu erreichen, werden wir zukünftig alle verfügbaren alternativen Antriebe nutzen müssen“, erläutert Sascha Hähnke, Geschäftsführer der Rhenus Transport, die Dringlichkeit des Projekts . Daher sei es wichtig, diese Alternativen kennenzulernen.

„Als regional starker Terminal-Verbund sind wir im trimodalen Transport-Bereich auf die Beförderung der Güter per Binnenschiff und Bahn fokussiert“, erläuterte Christian Eichmeier, Geschäftsführer der Contargo Rhein-Main. „Es ist unser Bestreben, die sogenannte ‚erste und letzte Meile‘ des Transportweges, welche per Lkw abgebildet wird, so umweltverträglich wie möglich zu gestalten.“

Contargo testet auch an anderen Standorten bereits vollelektrische Lkw mit 44 Tonnen Gesamtgewicht im Nahverkehr, um die Dekarbonisierung bis 2050 zu erreichen. Ein Drittel der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs gehe in Deutschland auf den Güterverkehr zurück, so Kristin Kahl, Management Sustainable Solutions. Contargo sei für verschiedene Antriebe offen und halte es für durchaus denkbar, Oberleitungs-Hybrid-Lkw auch im Fernverkehr einzusetzen. Nach dem ‚trial and error‘ Prinzip soll die Technologie in der Praxis ausgebessert werden, um gemeinsam den Klimazielen entgegen zu streben. ra/ha

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Seite 7 | Rubrik UMWELT UND VERKEHR