Deutsche Post DHL: Null-Emissionen bis 2050 - Investitionen in CO2-neutrale Betriebsstätten & Elektroflotte: Die Farbe Grün

Der Konzern forciert sein Engagement in Sachen Klimaschutz. Er setzt auf Elektromobilität und nachhaltiges Gebäudemanagement.

Photovoltaik auf dem Dach - die neuen Stützpunkte der Post sollen im Betrieb klimaneutral arbeiten. Bild: Deutsche Post DHL
Photovoltaik auf dem Dach - die neuen Stützpunkte der Post sollen im Betrieb klimaneutral arbeiten. Bild: Deutsche Post DHL
Christine Harttmann
Deutsche Post DHL

Null-Emissionen bis 2050 – dieses Nachhaltigkeitsziel hat die Deutsche Post DHL bereits vor vier Wochen bekräftigt. Nun hat das Unternehmen konkretisiert, wie genau es in den kommenden Jahren klimafreundlich werden will. Dazu soll insbesondere in den Bau von CO2-neutralen Betriebsstätten und die Nachrüstung bereits bestehender Gebäude sowie den weiteren Ausbau der Elektroflotte investiert werden. Darüber hinaus will das Unternehmen den Anteil an Paketsendungen, die zwischen größeren Paketzentren auf der Schiene transportiert werden, von heute zwei Prozent zunächst verdreifachen und langfristig auf bis zu 20 Prozent erhöhen.

Auch im Bereich der Produkte und Services will der Konzern „grüner“ werden. Neben dem heutigen „GoGreen“-Angebot sollen ab 2022 weitere Produkte und Services angeboten werden, mit denen Privat- und Geschäftskunden die beim Paketversand entstehenden Emissionen ausgleichen oder sogar vermeiden können. Ab 2022 werden zudem die verbleibenden CO2-Emissionen für nationale und internationale Briefsendungen automatisch und ohne Aufpreis durch zertifizierte Projekte ausgeglichen.

Klimaschutz im Fokus

Dazu erklärt Konzernvorstand Tobias Meyer: „Der Klimawandel ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Als Deutsche Post und DHL wollen wir weiter vorangehen und unsere führende Position in Deutschland beim Thema Nachhaltigkeit ausbauen.“ Deshalb wolle man im Netz die direkt oder indirekt verursachten CO2-Emissionen senken und „die verbleibenden Emissionen zu einem noch höheren Anteil ausgleichen“. Gelingen soll dies durch einen Umbau von Infrastruktur und Prozessen und indem neue klimafreundliche Produkte angeboten werden.

Bis zum Jahr 2025 will Deutsche Post DHL bis zu 280 CO2-neutrale Zustellstützpunkte in ganz Deutschland errichten, von denen aus die Zustellerinnen und Zusteller die Briefe und Pakete an die Haushalte in ihrem Bezirk liefern. Die Eigenbauten sollen ausgestattet werden mit Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen in Verbindung mit Fußbodenheizungen und Gebäudeautomation. An einzelnen Standorten ergänzen Batteriespeicher das Energiekonzept. In diesen wird der tagsüber geladene Solarstrom in ausgemusterten Akkus von Elektrofahrzeugen gespeichert, um in der Nacht damit die Fahrzeuge laden zu können. Rund 20 Tonnen CO2 pro Jahr sollen die Stützpunkte einsparen gegenüber herkömmlichen Gebäuden.

E-Mobilität ist ein weiterer Baustein, der dem Konzern zur Klimaneutralität verhelfen soll. Mit seinen über 15.000 Elektrotransportern der Eigenmarke StreetScooter gehört er bereits zu den größten E-Flottenbetreibern in Europa. 2022 soll die Flotte auf etwa 21.500 StreetScooter anwachsen und es wird die StreetScooter Gigabox mit einem Ladevolumen von 12 Kubikmetern und Platz für rund 240 Pakete hinzukommen. 2025 soll die Zustellflotte dann insgesamt 37.000 E-Fahrzeuge umfassen, darunter auch E-Nutzfahrzeuge etablierter Autohersteller. Das Unternehmen baut dafür auch seine Ladeinfrastruktur weiter aus, die bereits heute 20.000 Ladepunkte umfasst. Ergänzt wird die Elektroflotte durch 8.000 E-Bikes und rund 9.000 E-Trikes, zu denen bis 2025 weitere 5.000 hinzukommen sollen.

Mehr Güter auf die Bahn

Der Ausbau des Packstation-Netzes soll ebenfalls zur CO2-Reduktion beitragen. Im Vergleich zur Haustür-Zustellung spart laut den Berechnungen des Konzerns eine Packstation-Sendung auf der letzten Meile im Durchschnitt 30 Prozent CO2 ein. Den Anteil der Bahntransporte von aktuell zwei Prozent auf langfristig rund 20 Prozent zu steigern, soll die Klimabilanz noch weiter verbessern.

Letzter Baustein der Strategie ist die Ausweitung des GoGreen-Produktportfolios, das der Konzern seit 2007 im Angebot hat und mit dem die beim Versand unvermeidbar entstehenden CO2-Emissionen ausgeglichen werden können. Seit zehn Jahren ist zudem jedes Privatkundenpaket innerhalb Deutschlands automatisch CO2-kompensiert. Ab 2022 wird auch der Versand aller nationalen und internationalen Briefsendungen von Privat- und Geschäftskunden CO2-kompensiert erfolgen. ha

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Seite 7 | Rubrik UMWELT UND VERKEHR