Daimler Trucks erweitert Tests mit vollelektrischen Lkw: 14 Kunden testen CX-Flotte mit 6 eCascadia und 2 eM2 106 über 22 Monate: Zwei Starke fürs Tagesgeschäft

In den USA weitet der Fahrzeugbauer die Praxiserprobung seiner e-Trucks aus. Insgesamt acht vollelektrische Lkw des Typs eCascadia und eM2 106 übergibt er an Kunden.

Daimler Trucks bringt in den USA weitere elektrische Freightliner Lkw für Kundentests auf die Straße. Bild: Daimler AG
Daimler Trucks bringt in den USA weitere elektrische Freightliner Lkw für Kundentests auf die Straße. Bild: Daimler AG
Christine Harttmann
Daimler Trucks

In Nordamerika baut Daimler Trucks seine Tests mit vollelektrischen Lkw weiter aus. Die Customer Experience (CX) Testflotte, sechs schwere Frightliner eCascadia und zwei mittelschwere Frigtliner eM2 106, sollen sich in den kommenden Monaten im Praxisalltag beweisen. Auf „Herz und Nieren“ würden über einen Zeitraum von 22 Monaten 14 Kunden aus unterschiedlichen Branchen die vollelektrischen Trucks testen. Unter den Testkunden finden sich einige der größten Daimler-Kunden in den Staaten mit Flottengrößen von mehr als 150.000 schweren und mittelschweren Lkw (Class 6 bis 8).

Die von Daimler Trucks North America (DTNA) ins Rennen geschickte CX-Testflotte ergänze, so ist in einer Mitteilung zu lesen, die sogenannte Innovationsflotte zu der insgesamt 30 vollelektrische Lkw von Freightliner gehören. Mit deren Auslieferung begann der Truck-Hersteller vor gut einem Jahr. Seit miesem Start Ende des Jahres 2018 hätten die Trucks – ebenfalls Lkw vom Typ eM2 und eCascadia – im täglichen Transportgeschäft rund 160.000 Kilometer vollelektrisch zurückgelegt. Wie Daimler Trucks weiter mitteilt ist die offizielle Markteinführung der vollelektrischen Lkw-Modelle aktuell für Ende 2021 anberaumt.

Der Freightliner-Lkw vom Typ eCascadia basiert auf dem konventionell angetriebenen Cascadia, der für schwere Langstrecken-Transporte im nordamerikanischen Markt – Class 8 mit mehr als 15 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht – gebaut ist. Das Fahrzeug wird, laut der Ankündigung, beim Start der Serienproduktion voraussichtlich über 730 PS verfügen. Die Batterien liefern mit 550 kWh genug Energie für eine Reichweite von bis zu 400 Kilometer oder 250 Meilen. Wer weiter fahren will, kann die Akkus innerhalb von 90 Minuten auf rund 80 Prozent aufladen – um so weitere 320 Kilometer oder 200 Meilen zurückzulegen.

Letzte Meile unter Strom

Der Freightliner eM2, der übrigens auch die Basis des elektromobilen Schulbuses Saf-T Liner C2 Jouley von Thomas Built Buses bildet, eignet sich für den lokalen Verteilerverkehr sowie den Zustellverkehr auf der letzten Meile. Es ist ein etwas kleinerer Class-6-Lkw mit neun bis zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Die Batterien der neuen Elektroversion stellen bei Serienstart voraussichtlich 325 KWh. Bis zu 480 PS soll der Truck auf die Straße bringen. Hinsichtlich der Reichweite des eM2 peilt Daimler rund 370 Kilometer oder 230 Meilen an. Innerhalb von 60 Minuten soll es möglich sein, dass der Lkw so viel Strom tankt, dass die Akkus zu 80 Prozent wieder aufgeladen sind – ausreichend für eine Reichweite von rund 300 Kilometern oder 184 Meilen.

Die beiden Freightliner-Modelle eCascadia und eM2 sind Bestandteil der globalen elektrischen Truck Initiative, die Daimler Trucks vor knapp zwei Jahren startete. Zusammen mit dem vollelektrischen Saf-T-Liner C2 Jouley Schulbus von Thomas Built Buses, dem Freightliner Custom Chassis Corporation MT50e, dem Mercedes-Benz eActros, dem Mercedes-Benz eEconic, dem Mercedes-Benz eCitaro Bus in Europa und dem Fuso eCanter in Asien sollen sie beim Umstieg auf eine CO2-freie Mobilität helfen.ha

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