DPD rollt emissionsfreie Zustellung aus: Lastenräder in Hanau & Darmstadt, eSprinter in Nürnberg & Berlin: Klimaschutz auf Rädern

Bis 2035 will DPD seinen CO2-Ausstoß um 30 Prozent senken. Dafür startet der Logistikdienstleister zwei neue Lastenrad-Projekte und nimmt 
sieben neue eSprinter in seinen Fuhrpark auf.

In Herne nutzt DPD einen Platz im Parkhaus als Mikrodepot. Von dorts geht's dann per Lastenrad weiter. Bild: DPD
In Herne nutzt DPD einen Platz im Parkhaus als Mikrodepot. Von dorts geht's dann per Lastenrad weiter. Bild: DPD
Christine Harttmann
Citylogistik

Die emissionsfreie Zustellung von Sendungen nimmt bei DPD weiter Fahrt auf. Der Logistikdienstleister rollt in Hanau und Darmstadt zwei neue Lastenrad-Projekte aus und nimmt für seine Flotte in Nürnberg und Berlin sieben batterieelektrisch angetriebene eSprinter entgegen – allesamt Pilotfahrzeuge im Rahmen des Projekts Zukunft.de.

Die eSprinter Kastenwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm in Hochdachausführung sind mit einer nutzbaren Batteriekapazität von 47 Kilowattstunden ausgerüstet. Die Reichweite gibt Mercedes mit 168 Kilometer an, die maximale Zuladung mit 891 Kilogramm. Eine integrierte Schnellladefunktion sorgt dafür, dass die Akkus innerhalb von etwa 25 Minuten von zehn Prozent auf 80 Prozent nachgeladen werden können. Weil die Batterien im Unterboden des Transporters verbaut sind, bleibt das Ladevolumen von elf Kubikmeter voll nutzbar. Der Elektroantrieb treibt die Vorderräder an und leistet 85 Kilowatt mit einem Drehmoment von bis zu 295 Newtonmeter.

Mit der Übernahme der eSprinter setzt DPD weiter darauf, den eigenen E-Fuhrpark stetig zu vergrößern. Mit ihrem elektrischen Antrieb und ihrer Reichweite eigneten sich eSprinter bei DPD insbesondere für die Innenstädte, so der Logistikdienstleister, wo meist kurze Zustelltouren mit vielen Stopps überwiegen. Gerade auf Touren, in denen der Anteil an Paketen für private Empfänger besonders hoch ist, treffe das zu.

Drei der sieben eSprinter werden künftig in der Berliner Innenstadt unterwegs sein, die anderen vier Fahrzeuge in Nürnberg. Die Batterien lädt DPD direkt an den Depots auf. Das Unternehmen plant seine Touren dabei so, dass die Fahrzeuge im Laufe der Zustellung nicht zusätzlich geladen werden müssen. „Grüner Strom“ verbessert die Ökobilanz der E-Transporter zusätzlich: Seit Anfang des Jahres bezieht DPD deutschlandweit nur noch Ökostrom aus regenerativen Quellen.

Patrick Albrecht, zuständiger Key Account im Flottenmanagement des Mercedes-Benz Van Vertriebs Deutschland kommentierte anlässlich der Übergabe: „Ich freue mich, dass DPD unseren eSprinter einsetzen wird. Mit dem eSprinter haben wir ein Fahrzeug in unserem Portfolio, das sich hinsichtlich seiner Ausstattung und Reichweite sehr gut für die Anforderungen der Kurier-, Express- und Paketdienstbranche zur Auslieferung auf der sogenannten ‚letzten Meile‘ eignet.“

Langsamer CO2-Ausstieg

Gerd Seber, Group Manager City Logistics & Sustainability bei DPD Deutschland, fügte hinzu: „DPD hat es sich zum Ziel gesetzt, Transportemissionen kontinuierlich zu reduzieren.“

Dafür startete DPD Deutschland auch zwei neue Lastenradprojekte, eines davon Anfang Juli in Hanau. Als Mikrodepot nutzt das Unternehmen ein öffentliches Parkhaus. Rund 400 Pakete pro Woche sollen von dort aus via Lastenrad des Typs Rytle MovR emissionsfrei an Paketempfänger in der Innenstadt ausgeliefert werden. Als Nebeneffekt des Projekts will DPD zudem eigene Erfahrungen für künftige Logistikkonzepte in der Innenstadt generieren und sammeln. Denn der Dienstleister rechnet perspektivisch damit, dass sich das Paketvolumen in Hanau mindestens verdoppeln wird – diese Aufgabe will DPD klimaschützend meisten.

Stadtrat Thomas Morlock (FDP) bestätigt, es sei „ein Ziel im Zuge der Entwicklung von Mobilitätsleitbild und Verkehrsentwicklungsplan, die Anzahl der motorisierten Auslieferungsverkehre in der Innenstadt zu reduzieren. Außerdem ermöglichen Lastenräder auch die Auslieferung in die Fußgängerzonen außerhalb der normalen Andienungszeiten.“

Das Rad macht es leichter

Gerade in Gebieten mit vielen Privatempfängern und kurzen Wegen hat sich gezeigt, dass der gezielte Einsatz der umweltfreundlichen Elektrofahrräder zu einer Effizienzsteigerung bei der Paketzustellung beitragen kann. Die Pakete werden morgens angeliefert, dann in den Wechselcontainer des Lastenrads einsortiert und anschließend ausgeliefert. Parallel zu der Verteilstation in Hanau startet der Logistikdienstleister ein weiteres Lastenradprojekt in Darmstadt. Auch dort bezieht der Paket- und Expressdienstleister ein Mikrodepot.

Alle drei Initiativen sind im Zusammenhang mit der Unternehmensstrategie DrivingChange zu sehen, deren Ziel es ist, bis 2025 eine Reduktion um 30 Prozent zu erreichen. Dazu trägt der Einsatz der Lastenräder sowie von Elektrofahrzeugen in vielen verschiedenen deutschen Städten bei, unter anderem in Leipzig, Konstanz, Berlin, Heilbronn und Nürnberg. Seit 2013 hat die DPDgroup ihre CO2-Emissionen bereits um 15,2 Prozent gesenkt.ha

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Seite 6 | Rubrik UMWELT UND VERKEHR