Deutsche Post DHL Group zieht positive Bilanz: Die Post trotzt der Krise

Dass man ein Krisengewinner sei, will Post-Chef Frank Appel so nicht formulieren. Aber Corona habe gezeigt, wie wichtig Logistik als Rückgrat der globalen Wirtschaft sei. Paketboom legt weiter zu.

 Bild: DPDHL
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Redaktion (allg.)
Deutsche Post DHL

Die Deutsche Post DHL Group hat auf der Jahreshauptversammlung des Konzerns eine positive Bilanz gezogen und sieht sich auch für die Zeit nach der Pandemie gut gerüstet. „Wir haben die Krise bisher gut gemeistert“, meinte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel auf der Hauptversammlung des Konzerns, die aufgrund der Pandemie virtuell abgehalten wurde. In der Krise habe sich die Bedeutung der Logistik als Rückgrat der weltweiten Wirtschaft besonders deutlich gezeigt, erklärte Appel weiter. Darüber hinaus leiste der Konzern einen elementaren Beitrag zur Bewältigung der Krise, etwa mit dem weltweiten Transport von Medikamenten, Schutzausrüstung und medizinischen Geräten sowie dem Aufrechterhalten von Handelsströmen.

Globalisierung als Lösung

Entsprechend zuversichtlich äußerte sich Appel mit Blick auf die Juli-Prognose für das laufende Geschäftsjahr sowie die mittelfristigen Finanzziele. „Deutsche Post DHL Group wird gestärkt aus dieser Krise hervorgehen“, glaubt der Konzernchef. Die im Herbst vergangenen Jahres vorgestellte „Strategie 2025“ halte den Konzern in einem unübersichtlichen Umfeld auf Kurs, glaubt Appel.

Demnach werde das operative Ergebnis im Jahr 2020 zwischen 3,5 und 3,8 Milliarden Euro betragen. Für das Jahr 2022 erwartet der Konzern – abhängig vom Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Erholung – ein EBIT von rund 4,7 bis zu mehr als 5,3 Milliarden Euro. Trotz den Herausforderungen durch die Corona-Pandemie seien alle fünf Divisionen profitabel gewesen und DPDHL insgesamt weiter gewachsen. Im zweiten Quartal ist der Konzernumsatz um 3,1 Prozent auf 16,0 Milliarden Euro gestiegen – getrieben unter anderem durch den boomenden Onlinehandel. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 18,6 Prozent auf 912 Millionen Euro.

In der Pandemie habe sich zudem gezeigt, dass Globalisierung nicht das Problem, sondern die Lösung sei, so Appel weiter. Gerade im Kampf gegen Corona werde klar, wie wichtig eine vernetzte Welt sei – etwa durch weltweite Forschung oder bei der Versorgung mit Alltagswaren.

Im Onlinehandel sieht Appel nach der fulminanten Entwicklung der vergangenen Monate weiterhin Wachstumspotenzial. Im zweiten Quartal lieferte man 21 Prozent mehr Pakete aus. Der US-Konkurrent UPS hatte sogar ein Plus von 23 Prozent bei den Paketzustellungen vermeldet. Für findige Unternehmer böte der E-Commerce gute Chancen, meint der Postchef. Mit globaler Präsenz in mehr als 220 Ländern und Territorien sei die Gruppe dafür der ideale Partner.

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Klimaschutz nicht vergessen

Auch bei der Digitalisierung wirke die Pandemie wie ein Verstärker, glaubt der Konzernboss. Sie helfe, logistische Prozesse neu zu denken. Deswegen investiere man bis 2025 rund zwei Milliarden Euro in die digitale Zukunft.

Trotz der aktuellen Herausforderungen durch die Pandemie mahnte der Konzernchef, die Nachhaltigkeit und den Klimawandel nicht aus dem Blick zu verlieren. Er sei langfristig das viel größere Problem – mit existenziellen Folgen. „Wir wollen mit unseren Emissionen runter auf null“, propagierte er. Die Kunden seien immer mehr auf grüne Logistik angewiesen. Wer sie anbiete, werde im Wettbewerb die Nase vorn haben, prognostiziert Appel weiter.

Zum Dank an die weltweit rund 550.000 Beschäftigten für die Leistung in schwieriger Zeit zahlt der Konzern im 3. Quartal weltweit einen einmaligen Sonderbonus in Höhe von 300 Euro. jr

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Seite 1 | Rubrik POLITIK UND WIRTSCHAFT