BAG-Prognose: Güterverkehr 2016-2018 steigt, aber verhaltener als erwartet: BAG-Studie: Verkehrsentwicklung von 2016 bis 2018
Das Bundesamt für Güterverkehr hat eine Prognose für die Verkehrsentwicklung von 2016 bis 2018 vorgelegt. Es wird mit einer weiteren Zunahme des Güterverkehrs gerechnet, jedoch verhaltener als zuvor angenommen Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums die „Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr – Kurzfristprognose Sommer 2016“ erstellt. Hierin werden Aussagen über die Verkehrsentwicklung in den Jahren 2016 bis 2018 getroffen sowie eine Analyse der Entwicklungen des Jahres 2015 vorgelegt.
Insgesamt wird erwartet, dass die konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen im Zeitraum von 2016 bis 2018 zu einem weiteren Anwachsen des Güterverkehrs, aber auch der Personenverkehre führt. Diese Entwicklung sei allerdings nicht mehr so ausgeprägt, wie noch in der vorangehenden Winterprognose des BAG angenommen wurde.
Beim Güterverkehr wird für das Jahr 2016 ein erneutes Wachstum beim Transportaufkommen von plus 0,8 Prozent und bei der Transportleistung ein Plus von 2,0 Prozent prognostiziert. Mittelfristig sei mit einem anhaltenden, wenngleich abgeschwächten Wachstum beider Größen zu rechnen, so das BAG. Die Wachstumsraten der Transportleistung, die in Tonnenkilometern erfasst wird, würden sich dabei dynamischer zeigen als die des Transportaufkommens, dessen Basis die beförderte Tonnage ist.
Kombiverkehr stark
Die beschriebene Entwicklung werde maßgeblich vom Straßengüterverkehr und der Binnenschifffahrt geprägt. Für die Luftfracht und den Seeverkehr wird mittelfristig ein Anstieg der jährlichen Wachstumsraten erwartet. Aufgrund einer positiven Entwicklung der kombinierten Verkehre zeige sich der Eisenbahngüterverkehr weitgehend stabil.
Erwartet wird, dass das Transportaufkommen im Güterverkehr insgesamt von 4.256,4 Millionen Tonnen im Jahr 2015 auf 4.308,6 Millionen Tonnen im Jahr 2018 anwachsen wird. Das wäre durchschnittlich rund 0,41 Prozent pro Jahr. Die Transportleistung soll im gleichen Zeitraum von 665,5 Milliarden Tonnenkilometern auf 696,6 Milliarden Tonnenkilometer steigen, damit im Schnitt um rund 1,53 Prozent pro Jahr. Es ist demnach weiterhin mit einem Zuwachs der durchschnittlichen Transportentfernung innerhalb des deutschen Verkehrsnetzes zu rechnen. Laut BAG dürften dabei die nationalen Gütertransporte nur geringe Zuwächse zeigen und sogar leicht sinken, während für die grenzüberschreitenden Güterverkehre als Versand, Empfang und Durchgangsverkehre von Gütern deutlich höhere Wachstumsraten zu erwarten seien.
Lkw und Bahn
Wie schon in den vergangenen Jahren werde der Straßengüterverkehr absolut am stärksten wachsen, wobei dieses Wachstum allerdings im Prognosezeitraum stetig zurückgehen dürfte. Das sei insbesondere hervorgerufen durch eine im Prognosezeitraum etwas nachlassende Baunachfrage. Für den Bahngüterverkehr erwartet das BAG eine ähnliche Entwicklung auf niedrigerem Niveau. In diesem Bereich spiele die Entwicklung der Massengutnachfrage eine wichtige Rolle, die jedoch im Prognosezeitraum der Studie zufolge zurückgehen werde, da sie an Bedeutung verlieren werde. Ein Wachstumsmarkt zeichne sich bei den kombinierten Verkehren ab, für die ein überproportionales Wachstum von 2,4 Prozent im Jahr 2016 und durchschnittlich über 2,4 Prozent pro Jahr sowohl bei Aufkommen als auch Leistung bis 2018 erwartet wird.
Mehr Seeverkehr
Für den Bereich der Seeverkehre geht die BAG-Studie trotz deutlicher Transportverluste im Jahr 2015 bis 2018 wieder von einer Rückkehr in die Wachstumszone aus, sodass schon für das laufende Jahr mit einem Transportzuwachs von 1,1 Prozent und für 2017 und 2018 von 1,3 Prozent gerechnet wird. Im Luftfrachtverkehr würden hingegen Wachstumsimpulse für das Jahr 2016 ausbleiben. Insgesamt wird mit einem Zuwachs des Aufkommens um 0,9 Prozent gerechnet. Die Luftfracht leidet der Studie zufolge unter der Schwäche der Weltwirtschaft und einem stagnierenden Welthandel. Besonders die Abwärtsentwicklung bei den Exporten verhindere eine bessere Aussicht für das laufende Jahr.
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