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Der neue Mercedes-Benz Actros L: Aerodynamik zählt
Die komplett neue Außenoptik des Mercedes-Benz Actros L fällt ins Auge. Die Formgebung der bei der Weltpremiere des batterieelektrischen eActros 600 im Oktober 2023 erstmals gezeigten ProCabin, ist komplett auf effiziente Aerodynamik ausgelegt: Vom Vor-Spoiler auf dem Dach vor dem eigentlichen Dachspoiler, über die A-Säulen-Umlenkbleche im seitlichen Scheibenbereich sowie der großen flachen Vorbauklappe der Kabine bis hin zum optimierten Stoßfänger mit minimalen Luft-Einlauföffnungen für die Kühlung sowie der neuartigen Unterbodenverkleidung. Die Verlängerung der Frontpartie um 80 mm ermöglicht jetzt größere Eckradien – unter Experten das Mittel der Wahl, um eine besonders widerstandsarme Umströmung zu gewährleisten. Fugen und Spalten gibt es zugunsten eines optimierten Luftstroms so gut wie keine mehr am neuen Actros L.
Hier sieht man die Druckverteilung an den Karosserie-Kanten, wie sie im Windkanal gemessen wird. Rot heißt: Hier wird die Luft maximal beschleunigt, der Luftstrom darf hier aber nicht abreißen und verwirbeln. | Bild: Daimler Truck
Verlängerte und konkave (nach innen gewölbte) Endkantenklappen sorgen für einen verbesserten Übergang zwischen Sattelzugmaschine und Auflieger. Zudem wurden soweit möglich Karosseriespalte mit Dichtungen aufwändig verschlossen. Unterm Strich, so die Entwickler, ermögliche der neue Actros L Kraftstoffeinsparungen von bis zu drei Prozent im Vergleich zum Vorgänger mit der klassischen Kabine.
Sogar die Radkappen haben die Windkanal-Ingenieure nicht vergessen. Ob sie gut aussehen? – Geschmackssache. Effektiv sind sie auf jeden Fall. | Bild: Daimler Truck
Mehr Komfort
Dass beim Fahrzeugkauf neben der Effizienz und Wirtschaftlichkeit Aspekte wie ein attraktives Exterieur und Komfort in der Fahrerkabine eine wichtige Rolle spielen, wurde in Zeiten von Fahrermangel immer wichtiger. Auffallend sind in dieser Hinsicht äußerliche Details wie die Komplettlackierung der Kabine mitsamt Mercedes-Benz Stern und Schriftzügen in Dark Chrome oder die Aluminium-Trittplatten in den Einstiegsstufen. Darüber hinaus sind alle Leuchten am Fahrzeug in LED-Technik ausgeführt. Das gilt für die Hauptscheinwerfer und Blinker wie auch für die Seiten- und Rückleuchten. Matrix-LED-Scheinwerfer mit sequentieller Abblendfunktion sind optional erhältlich.
Die ProCabin wird es in den Varianten Stream, Big oder Giga geben – mit zahlreichen Komfort-Features: optimierte Sitzheizung, neuer Premium-Flachgewebe-Sitzbezug oder Betten mit vollwertigem Lattenrost und neuer, dicker Premium-Matratze gehören dazu. Neu sind ebenfalls der erweiterte Funktionsumfang der Bedienfelder an den Betten sowie die Ambiente-Beleuchtung und die zusätzlichen Schwanenhals-LED-Leselampen.
Dazu kommen Ausstattungsmerkmale wie zusätzliche USB-C-Steckdosen in den Seitenwänden, ein hochwertiger Vorhang im Zweifarben-Design, auf Wunsch ein zweiter Kühlschrank, ein 230-Volt-Konverter mit Steckdose oder das SoloStar Concept, das nun in zwei neuen Sitzbezugsvarianten erhältlich ist. Ab April 2025 soll darüber hinaus das Multimedia Cockpit Interactive 2 mit neu konzipiertem Menü-Design, Sprachsteuerung, nochmals verbesserter Konnektivität sowie neuen Applikationen wie Connected Traffic Warnings erhältlich sein.
Dritte Generation des OM 471
Der neben den bewährten Dieselmotoren OM 470 und OM 473 verfügbare OM 471 wurde bereits schon beim Vorgängermodell im Hinblick auf Total Cost of Ownership (TCO) optimiert. Mit dieser dritten Generation des OM 471 hat Mercedes-Benz Trucks zwei neue, auf den Einsatzzweck abgestimmte Turbolader eingeführt. Bei der Variante für den Fernverkehr liegt der Fokus auf einem möglichst niedrigen Kraftstoffverbrauch, bei der zweiten Variante wurde mehr Wert auf Leistungsentfaltung, etwa für den Bausektor, gelegt. In Kombination mit dem überarbeiteten Abgasnachbehandlungssystem ermöglicht insbesondere der Fernverkehrs-Turbolader eine maximale Kraftstoffersparnis von bis zu vier Prozent gegenüber der Vorgängergeneration.
Neue Sicherheitssysteme
Auch das ist guter Brauch bei Mercedes-Trucks: Immer einen Schritt weiter zu sein als die gesetzlichen Vorgaben. So übertreffen die Sicherheitsfeatures des Actros L in ihrem Umfang teilweise deutlich die seit Juli 2024 geltenden, strengen Standards der General Safety Regulation (GSR). Das Regelwerk schreibt eine ganze Reihe von Fahrerassistenzsystemen vor, von zentraler Bedeutung für die Wirksamkeit solcher Systeme sei die Ausstattung der Fahrzeuge mit Kameras und Sensoren. Um diese Datenflut zu kanalisieren, haben die Entwickler eine neue Elektronikplattform geschaffen, die durch die so genannte Sensorfusion zur Verschmelzung von Radar- und Kameradaten einen noch weiteren Blick nach vorne und zur Seite ermöglicht.
Sicher auch auf Fahrerseite
Der Active Sideguard Assist 2 überwacht nun den Verkehr auf der Fahrer- wie auch auf der Beifahrerseite und könne mit seinem zweistufigen Warnsystem auf potenzielle Gefahren hinweisen. Die bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 30 km/h aktive Warnzone liegt bei 30 Metern hinter und sieben Metern vor dem Fahrzeug. Das System kann außerdem bis zu einer eigenen Abbiegegeschwindigkeit von 20 km/h im Bereich der Rot-Warnung eine automatisierte Bremsung bis zum Stillstand des Fahrzeugs einleiten, sollte der Fahrer zuvor nicht auf eine akustische und optische Warnung reagiert haben. Auch mit dieser Funktion geht das System über die Anforderungen der GSR hinaus.
Um beim Anfahren Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern direkt vor dem Lkw zu vermeiden, überwacht der neue Front Guard Assist den Verkehrsraum vor dem Fahrzeug und unterstützt bei Fahrzeugstillstand, in Anfahrsituationen und an Kreuzungen. Registriert das System stehende oder sich bewegende Objekte vor dem Fahrzeug, alarmiert es bis zu einer Geschwindigkeit von 15 km/h über ein zweistufiges, optisch/akustisches Warnsystem. Die 270-Grad-Fusionstechnologie deckt den toten Winkel vor dem Fahrzeug von 0,8 Metern bis zu circa vier Metern auf voller Fahrzeugbreite ab.
Die dritte Generation des OM 471 bietet nach wie vor zwei unterschiedliche Turbolader mit unterschiedlichen Charakteristiken. | Bild: Daimler Truck
Stimmiges Gesamtpaket
Neben den auf die Verkehrssicherheit zugeschnittenen Assistenzsystemen sei beim neuen Actros L auch das gut aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Features wie dem Active Drive Assist 3 (ADA) sowie der intelligenten Getriebe- und Tempomatsteuerung Predictive Powertrain Control (PPC) hervorzuheben. Der ADA erlaubt bereits seit 2018 erstmals in einem Serien-Lkw teilautomatisiertes Fahren auf SAE Level 2 und kommt nun in der dritten Generation auf den Markt. Wurde die ab Juni 2021 verbaute zweite Generation um die Nothalt-Funktion erweitert, unterstützt der ADA 3 jetzt zusätzlich noch besser bei der Längs- und Querführung des Lkw. Die PPC Predictive Powertrain Control Interurban trägt zu entspanntem Fahren bei, weil sie Topografie, Straßenverlauf und Verkehrszeichen für eine möglichst effiziente Fahrweise berücksichtigt. Dabei werden ab April 2025 auch die Routeninformationen des Navigationssystems mit einbezogen.
Einen kostenlosen Einstieg in die digitalen Servicelösungen von Mercedes-Benz Trucks bietet das TruckLive-Paket. Dahinter verbergen sich verschiedene Konnektivitätsdienste, die über bestehende Plattformen wie My TruckPoint by Mercedes-Benz nutzbar sind. So sorgt das Maintenance Management für eine verbesserte Fahrzeugverfügbarkeit, während Live Traffic über die Navigation mit Echtzeitverkehrsdaten bei der Routenplanung unterstützt. Die neuen Connected Services wie Over-the-Air-Update oder Mercedes-Benz Trucks Service24h Connected können genutzt werden. Weitere Komponenten seien in Planung.
Mit hohem Mehrwert für ein profitables Flottenmanagement sind auch die Premium-Telematikdienste von Fleetboard verbunden. Auf Basis dieser Daten könne das Fahrverhalten bewertet und optimiert werden. Dies trägt zur Verbrauchsoptimierung und Verschleißreduzierung ebenso bei, wie zu einer höheren Fahrzeugauslastung und einem besseren CO2-Fußabdruck.
Mehr Uptime
Mit intelligenter Vernetzung erhöhe außerdem Mercedes-Benz Trucks Uptime die Verfügbarkeit des neuen Actros L. Das System diagnostiziert fortlaufend den Status des Fahrzeugs und gibt konkrete Handlungsempfehlungen. Auf diese Weise könne ein Wartungsbedarf frühzeitig erkannt und die Kunden bei Organisation der notwendigen Arbeiten unterstützt werden – und zwar unter Berücksichtigung der jeweiligen Einsatzplanung.
Im Entwicklungs- und Versuchszentrum von Daimler Truck in Wörth am Rhein werden die fahrdynamischen Grenzen der neuen Sicherheits- Features bis ins kleinste Detail ausgelotet. | Bild: Daimler Truck
SICHERHEIT IN SERIE
Der neue Mercedes-Benz Actros L von Mercedes-Benz Trucks kommt mit futuristischer ProCabin, noch besserer Aerodynamik und innovativen Assistenzsystemen. Dank High-Tech-Unterstützung wird der Lkw noch sicherer.
Egal ob Notbremsungen am Stauende, mehr Sicherheit beim Rechtsabbiegen und beim Spurwechsel, Reduktion der Schleudergefahr bei Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern: Mit Sicherheitsassistenzsystemen werden Lkw sicherer. Seit dem 7. Juli 2024 gelten EU-weit durch die aktualisierte General Safety Regulation (GSR, Verordnung 2019/2144 (EU)) neue Standards für Sicherheitsassistenzsysteme, um die allgemeine Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
Eines der ersten Fahrzeuge, die von der neuesten Sicherheitstechnologie profitieren, ist der neue Actros L. Dessen Sicherheitssysteme wie der Active Brake Assist 6 oder der Active Sideguard Assist 2 gehen über die General Safety Regulation hinaus. Der neue Actros L kann seit April 2024 bestellt werden und geht im Dezember 2024 in Produktion.
Vorreiter in Verkehrssicherheit
Ohnehin ist Mercedes-Benz Trucks ein Pionier in Sachen Sicherheit. Das Unternehmen hat in seinen verschiedenen Baureihen lange schon Sicherheitssysteme verbaut, bevor sie gesetzlich vorgeschrieben wurden. Die Entwicklungs- und Versuchsingenieure arbeiten seit Jahrzehnten daran, Fahrer mit entsprechenden Features so gut wie möglich bei ihrer Arbeit zu unterstützen und damit die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer weiter zu erhöhen. Die neu- und weiterentwickelten Sicherheitsassistenzsysteme entsprechen den ab 2024 geltenden Standards nicht nur, sondern übertreffen sie teils in ihrem Umfang.
Im Fokus stehen derzeit der Active Brake Assist 6, der neue Front Guard Assist, der Active Sideguard Assist 2, der Active Drive Assist 3 und der Traffic Sign Assist. Die neue 270-Grad-Fusionstechnologie der Sensoren ermöglicht dabei die nahezu komplette Rundumsicht ums Fahrzeug und kann so für einen noch besseren Schutz insbesondere schwächerer Verkehrsteilnehmer sorgen.
Millionen Testkilometer
Bevor solche Assistenzsysteme in Serie gehen, werden sie ausgiebig getestet. Geprüft wird etwa, wie und wann der Active Brake Assist 6 vor einem plötzlich querenden oder in der Spur vor dem Fahrzeug auftauchenden Radfahrer oder Motorradfahrer warnt. Derartige Tests erfolgen im Entwicklungs- und Versuchszentrum (EVZ) in Wörth sowie in Finnland, Spanien und Japan oder auf einer Teststrecke in Madras, Oregon. Weltweit sind das ganze Jahr über bis zu 60 Fahrzeuge in der Dauererprobung. Die gefahrenen Kilometer zur Absicherung der Systeme summierten sich alleine in den Jahren 2020 bis Ende 2023 auf rund fünf Millionen.
Alleine in den Jahren 2020 bis Ende 2023 wurden bei Daimler Truck rund fünf Millionen Testkilometer zur Absicherung der Assistenzsysteme gefahren. | Bild: Daimler Truck
Getestet wird unter anderem der neue Front Guard Assist, der in hektischen Situationen zum Beispiel beim Anfahren oder an Kreuzungen optisch und akustisch vor ungeschützten Verkehrsteilnehmern direkt vor dem Lkw warnt. (ts, rod)
"Be a mover"-Talk mit Ingo Scherhaufer zum Thema Safety
Verkehrssicherheit hat bei Daimler Truck eine lange Tradition. Der deutsche Nutzfahrzeughersteller hat im Laufe der Jahre zahlreiche bahnbrechende Systeme entwickelt und war damit oft der Branche einen Schritt voraus, insbesondere in Bezug auf neue EU-Vorschriften zur allgemeinen Fahrzeugsicherheit (GSR).
Anteil daran hatte Ingo Scherhaufer, verantwortlich für aktive Sicherheit bei Daimler Truck, der 2023 mit dem Europäischen Sicherheitspreis für Nutzfahrzeuge ausgezeichnet wurde. In dieser Folge des "be a mover"-Talks spricht er mit Jörg Howe, Sonderbeauftragter für Kommunikation und Außenbeziehungen bei Daimler Truck, über die Rolle als Vorreiter, neue Sicherheitsvorschriften, modernste Assistenzsysteme und die Vision Zero.
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